Internationales Frauenklettertreffen
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Internationales Frauenklettertreffen

105 Teilnehmerinnen aus 13 Nationen reisten Mitte Mai nach Göteborg ans internationale Frauenklettertref-fen 2002. Das lange Wochenende bot Raum, um neue Kontakte zu knüpfen, gemeinsam zu klettern sowie über unterschiedliche Philosophien und Gedanken zur Zukunft zu diskutieren.

« Für mich soll ein Klettertreffen sicher nicht nur dazu da sein, um über Probleme zu sprechen. Aber es ist gut zu sehen, wo wir stehen und wohin wir möchten... und dass wir uns über verschiedene Kulturen hinweg unterstützen, auch indem wir den Geschichten zuhören von unterschiedlichen Klettererinnen und ihrem Kletterleben. Viel Spass – and

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climb safe !» Mit diesen Worten begrüsste Ulrika Tiegs, OK-Präsidentin, die vielen Frauen fast jeden Alters. An unserem Tisch erzählten Sofia und Lia aus Georgien, dass sie per Bus, Zug und Fähre vier Tage lang unterwegs waren, um ans Treffen zu kommen. Sie wie die meisten Teilnehmerinnen waren begeistert von der heiteren Atmosphäre.

Klettern tagsüber Nach der Kurzeinführung in schwedische Kletterbegriffe wusste jede, dass « Säkring klar !» « Stand !» bedeutet. Nach dem Frühstück begleiteten norwegische « Hosts » jeweils eine kleine Gruppe Gäste zu den Leckerbissen der Klettergärten in und um Göteborg. Obwohl meine Seil-partnerin aus England und ich anfänglich skeptisch waren, ob wir überhaupt irgendwo hochkommen würden, verloren wir uns schon bald in vergnüglichem « Tanz » an rauem Granit.

Um Göteborg hat es, verteilt auf gut 30 Klettergebiete, über 1000 vor allem Einseillängenrouten in bestem Granit. Einige Gebiete liegen an Fjorden. Unmittelbar am Stadtrand befinden sich u.a. Utby, Fjällbo oder Hyltebergen mit momentan rund 400 Routen in allen Schwierigkeitsgraden. Als Klassiker gelten die « Bierrouten » in Utby: Tuborg, Kronenburg, Carlsberg... Die rund 10 Routen von 6a–7 c sind bis 25 m lang und vorwiegend mit Keilen und Friends abzusichern. 1

« Lectures » am Abend Der Abend war verschiedenen Veranstaltungen und Bergsteigerinnengeschich-ten gewidmet. Eliza Moran, Vizepräsidentin der UIAA-Mountaineering Commission MC, stellte ihr Referat unter den Titel « Yes, you can climb the mountain in high heels ». Auf amüsante Art brachte sie den Teilnehmerinnen die MC näher und ermutigte sie insbesondere, eigene Ideen zu realisieren, sei es im Bergsteigen, in der Verbandsarbeit oder im Leben überhaupt. Sie hatte auch das Statement zum internationalen Jahr der Berge an das UN-Hauptquartier in New York veranlasst, das von den teilnehmenden Frauen unterschrieben wurde.

Unter dem Thema « Mountain writing » rief Cathy Woodhead, bis April 2002 Vizepräsidentin des British Mountaineering Council, die Alpinistinnen auf, ihre Outdoor-Erlebnisse, Gedanken und Gefühle auch als « non-professio-nals » schriftlich festzuhalten. Rund 80 Teilnehmerinnen setzten diesen Aufruf gleich in die Tat um.

1 Neuer Führer von Ratajczak Tomasz: Klättring i Göteborg. 2002. ISBN 91-631-2380-0

Die Party In Scharen folgte Göteborgs Kletterszene dem Aufruf der schwedischen Kletter-vereinigung – und die ist auch in Schweden vorwiegend männlich –, das Ab-schiedsfest zu besuchen. Was da nach zwei intensiven Kletter- und Workshop-tagen noch an Tanzenergien freigesetzt wurde! Bilder und viele andere Informationen finden sich im Internet unter http//www.gbgkk.nu/women_2002/ women_index.html a

Monika Romang Hauss, Brienzwiler Das Klettergebiet Utby mit seinen vielen Rissklettereien im Granit zum Selbstabsichern liegt unweit des Stadtzentrums Göteborg. Die Teilnehmerinnen des Internationalen Frauenkletter-treffens 2002 in Göteborg

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