Jahresbericht 2005. Ergänzende Berichte der Ressorts.
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Jahresbericht 2005. Ergänzende Berichte der Ressorts.

Jahresbericht 2005

Die Berichte aus den Ressorts zeigen die Aktivitäten des Clubs auf Zentralverbandsebene. Im Zentralverband ( ZV ) selber gabs zwei neue Mitglieder: Brigitte Holderegger-Müller hat das Ressort Alpinismus übernommen, und Gabi Huber steht dem neu geschaffenen Ressort besondere Aufgaben vor.

Alpinismus

Ausbildung

In der Ausbildungskommission konnten zwei Projekte erfolgreich abgeschlossen werden. Das gesamte Ausbildungsangebot des SAC wurde mit dem « Safety in adventures»-Label zertifiziert, dem einzigen anerkannten Qualitätsstandard für Outdoor-Organisationen. Der SAC ist der erste nationale Verband, der dieses Label erhalten hat. Im Dezember erschien die Lehrschrift Bergsport Winter. Das Werk wurde in Zusammenarbeit mit J+S, dem Institut für Schnee- und Lawinenforschung, dem Bergführerverband, dem Verband Bergsportschulen Schweiz, der Schweizer Armee, Naturfreunde Schweiz und Swiss Ski erstellt und ist zukünftig das Standardwerk für die alpine Ausbildung Winter. Ein Schwerpunkt der Kommissionsarbeit war der Entwurf eines Reglements zur Aus- und Fortbildungspflicht für Tourenleiter. Dieses wurde so weit vorangetrieben, dass es in die Vernehmlassung gebracht werden konnte. Im Sommer ging man mit dem Österreichischen und 0 100 200 300 400 01 02 03 363 188 273 253 155 390 Ausbildungskurse Basis Winter Ausbildungskurse Basis Sommer Tourenleiterkurse Winter Tourenleiterkurse Sommer Jugend und Familie Jugend + Sport ( J+S ) 405 224 348 220 164 392 05 04 01 02 03 05 04 01 02 03 05 04 01 02 03 05 04 01 02 03 05 04 01 02 03 05 04 398 384 171 238 274 372 227 229 164 131 299 307 418 235 146 295 382 285 Kursteilnehmer-Statistik Das ganze Spektrum alpinistischer Aktivitäten prägte das erfolgreiche Clubjahr 2005. Grossen Wert legte der SAC auf Sicherheit und Ausbildung. Auf dem Rosenlauigletscher Foto: Kurt Sterchi Mit der neuen Lehrschrift « Ausbildung Winter » aus dem SAC-Verlag, die eine einheitliche schweizerische Lehrmeinung zur Ausübung der verschiedenen Wintersportarten enthält, hat der SAC einen wichtigen Meilenstein gesetzt.

Foto: zvg Die Verantwortlichen im Ressort Alpinismus – Brigitte Holderegger-Müller, ZV-Mit- glied Ressortleiterin – Daniel Bieri, Präsident Ausbildungs- kommission – Stefan Wullschleger, Präsident Tou- renkommission – Andreas Bardill, Präsident Jugend- kommission dem Deutschen Alpenverein – ÖAV und DAV – eine Kooperation zur Mitheraus-geberschaft der Fachzeitschrift bergundsteigen ein. Mit ihren anspruchsvollen, schwerpunktmässig sicherheits- und ausbildungsrelevanten Themen richtet sie sich insbesondere an Bergführer, Tourenleiter und interessierte Bergsteiger. Die erste gemeinsame Ausgabe erschien im September.

Touren

Die Tourenkommission hatte sich zum Ziel gesetzt, mit der Klettersteigproble-matik an die Öffentlichkeit zu treten. Im Sommer fand ein Klettersteigforum unter grosser Medienbeachtung statt. An den Tourencheftagungen wurde der Klimawandel thematisiert. In einem eindrücklichen Vortrag wurden sowohl die langfristigen sowie die erst seit ca. 100 Jahren ersichtlichen dramatischen Veränderungen geschildert.

Jugend

Der SAC hat sich mit dem Jugendprojekt « Pandaction Snowdays » gut positioniert. In acht Camps wurde in Zusammenarbeit mit dem WWF ein naturverträgliches Verhalten vorgestellt, ohne dass man nur mit Verboten arbeitet. Dank Sponsoring von Mammut konnten Jugendlichen Gratisübernachtungen in SAC-Hütten angeboten werden. « Rivel-la-Climbing » verlief wiederum erfolgreich. Insgesamt wurde an Schulen in der ganzen Schweiz 20 Wochen betreutes Sportklettern gebucht. Mit grosser Begeisterung machten die Schülerinnen und Schüler beim alternativen Sportpro-gramm mit. Die Kommissionslandschaft im Ressort Alpinismus wurde umgestaltet. Statt der bisherigen drei Kommissionen Jugend, Ausbildung und Touren gibt es ab 2006 nur noch eine Kommission mit dem Namen « Bergsport und Jugend ». Damit wird dem Bedürfnis nach effizi-enteren Strukturen und weniger Sitzungsterminen Rechnung getragen.

Leistungssport

Sportklettern

Nach der Neueinstufung des Sportkletterns durch den Dachverband Swiss Olympic in die Kategorie 2 der Sommersportarten in der Schweiz stand für 2005 das Jahr der Bewährung und Bestätigung an: Mit dem Gewinn eines ganzen Me-daillensatzes in der Disziplin Eisklettern durch Petra Müller ( Gold ), Simon Immer mehr junge Leute entdecken die Faszination des Ski-tourengehens. Unterwegs zum Girenspitz/GR. Im Hintergrund Wiss-platte ( l. ) und Schi-jenflue Bergwandern ist eine beliebte Form, die Berge zu erleben. Guggisee im Lötschental Die ersten Klettersteige – Vie ferrate – entstanden in den Dolomiten. Seit einiger Zeit ist das Interesse an dieser bergsportlichen Aktivität auch in den Schweizer Alpen gewachsen. Im Rahmen eines Kletter-steigforums wurde dieses Thema vom SAC aufgegriffen. Dolomiten-Kletter-steig Foto: Ludwig Weh Foto: Bruno Hasler Foto: Kur t S ter chi Die Verantwortlichen im Ressort Leistungssport – Leo Condrau, ZV-Mitglied, Ressort- leiter – Urs Neu, Präsident Technische Kom- mission Sportklettern – Romain Ducret, Präsident Technische Kommission Skialpinismus bis 11.1O.2005; Yves Veya, Präsident ad interim seit 12.1O.2005 Anthamatten ( Silber ) und Simon Wandeler ( Bronze ) an den Weltmeisterschaften in Saas Fee und Val Daone konnte die neue Saison geradezu ideal lanciert werden. In der Folge realisierten auch die Leistungsträger des Sportkletterns Spitzenplatzierungen durch Cédric Lachat ( Bronze Kombination WM München sowie Weltcupsieg in Zürich ) und Alexandra Eyer ( zweiter Platz am Weltcup in Chamonix ). Der Nachwuchs glänzte mit dem Weltmeistertitel bei den Junioren durch Daniel Winkler in Peking und mit Podestplätzen in den Ge-samtwertungen des Europacups durch Anthony Sapey ( Gold ), Christina Schmid und Daniel Winkler ( Silber ). Insgesamt konnte damit die Erfolgs-bilanz des Vorjahres noch übertroffen werden. Mit den Weltmeisterschaften im Eisklettern in Saas Fee, dem Sportkletter-weltcup der Elite in Zürich und dem Europacup der Jugend und Junioren in Genf fanden gleich drei internationale Anlässe in der Schweiz statt. Diese sind für die Leistungsmotivation von Athletinnen und Athleten von zentraler Bedeutung und zudem auch wichtige Auf-hänger für die mediale Positionierung des Sportkletterns. Auch die nationale Wettkampfreihe fand viel Beachtung und konnte an neuen attraktiven Standorten wie Engelberg ( SM Bouldern ) auf hohem Niveau ausgetragen werden. Sie stand letztmals unter der kompetenten Leitung von Urs Neu, der auf Ende Jahr als Präsident der Technischen Kommission Sportklettern zurückgetreten ist.

Skialpinismus

2005 war wiederum von hervorragenden sportlichen Leistungen an der EM in Andorra geprägt. Mit zahlreichen Medail-lengewinnen bestätigte die Nationalmannschaft ihre Position als Nummer eins vor Italien und Frankreich. Diese erneute Erfolgsbilanz sowie die ständig neuen Teilnehmerrekorde an nationalen Anlässen zeigen, dass der Skialpinismus auf allen Ebenen ein hohes Entwicklungspotenzial enthält. Um die wachsenden Anforderungen und Aufgaben bewältigen zu können, wurden die Strukturen im Verlaufe des Jahres zukunfts-orientiert angepasst. Neu wurde für den sportlichen Bereich und die Führung der Nationalmannschaft Rolf Zurbrügg als Disziplinenchef verpflichtet. Er ist direkt dem Chef Leistungssport, Hanspeter Sigrist, unterstellt. Die Technische Kommission Ski- alpinismus ist für die Organisation des gesamten Wettkampfbereiches zuständig. Sie besteht aus Fachspezialisten und steht nach dem Rücktritt von Romain Ducret, der den Bereich Skialpinismus in den letzten Jahren pionierhaft zusammen mit seiner Kommission aufgebaut hat, unter der interimistischen Leitung von Yves Veya.

Hütten

Trotz durchschnittlicher Skitourensaison, schlechten Sommers mit vielen verregneten Wochenenden und frühen Wintereinbruchs im Herbst verzeichneten die 153 SAC-Hütten im Jahr 2005 gesamthaft über 306 000 Übernachtungen. Das sind zwar 1,1% weniger als im Vorjahr, aber immer noch 4,5% mehr als das Mittel der letzten zehn Jahre. Zu den vergleichsweise guten Zahlen trugen unter anderem die verschiedenen Marke- 2005 brachte für das Wettkampfklettern die Bestätigung der Neu-einstufung durch Swiss Olympic. Die Nachwuchsnationalmann-schaft Damen 2006 ist der Hoffnungsträger für künftige Erfolge auf diesem Niveau. Äusserst erfolgreich verlief die letztjährige Saison für die Skialpinisten, belegte doch die Nationalmannschaft Platz eins in der Nationenwertung. Seit November amtet Rolf Zurbrügg ( hinten ) als neuer Disziplinenchef. Hier noch als Wettkämpfer mit Damien Farquet Foto: Robert Rehnelt Foto: Gérard Berthoud Die Verantwortlichen im Ressort Hütten – Daniel Suter, ZV-Mitglied, Ressortleiter und Präsident Hüttenkommission ad interim 1.4.–25.8.2005 – Peter Büchel, Präsident Hüttenkommission bis 31.3.2005; Reto Jenatsch, Präsident Hüttenkommission ab 26.8.2005 Die Verantwortlichen im Ressort Umwelt – Dr. Christian Gysi, ZV-Mitglied, Res- sortleiter – Dr. Monika Frehner, Präsidentin Kommission Umwelt bis 11.6.2005 ( AV ); Jöri Schwärzel, Präsident Kommission Umwelt ab 11.6.2005 tingmassnahmen im Bereich Familien, Schulen und Wandern bei. Zudem profitierten die Hütten – wie der SAC insgesamt – von einer anhaltend guten Medienpräsenz.

Die Arbeiten an Brunni- und Wildstrubelhütte, Cabane du Trient und Capanna Motterascio konnten abgeschlossen werden. Zudem wurden neue Wege zu Trift- und Oberaletschhütte erstellt. Ein besonderes Ereignis war die Einweihung der 102 m langen Trifthängeseil-brücke, die in einer Höhe von über 70 m den Triftbach überquert. Die Arbeiten an der Capanna Corno Gries mussten wegen einer Projektanpassung unterbrochen werden.

Neben diesen Bauprojekten befasste sich die Hüttenkommission mit Hütten von 15 Sektionen, die für die Jahre 2006– 2010 Sanierungen und Umbauten vorsehen. Überdies wurden mehrere Wettbewerbe für Hüttenbauten begleitet. Weiter wurden 22 Subventionsbegehren für Unterhaltsarbeiten in der Höhe von rund Fr. 385 00O.– bewilligt. Beim Ge-meinschaftsprojekt mit der ETH Zürich « Neue Monte Rosa Hütte » wurde ein Wettbewerbsprojekt ausgewählt, das nun technisch und konstruktiv verfeinert wird mit dem Ziel, dies im Jahr 2007 zu realisieren.

Die Hüttenkommission wurde im vergangenen Jahr – nach mehrmonatiger interimistischer direkter Führung durch den ZV-Ressortleiter Daniel Suter – unter Leitung des neuen Präsidenten Reto Jenatsch reorganisiert. Ausserdem wurde mit einem Teilzeitmandat ein Fachleiter Hüttenbau engagiert. Diese Verstärkung war notwendig, da sich die Arbeitsbelastung des Präsidenten und der Kommissionsmitglieder in den letzten Jahren massiv erhöht hatte und nicht mehr durch rein ehrenamtliche Arbeit abgedeckt werden konnte.

Die Arbeitsgruppe Revision Hüttenreglement 2000 erarbeitete einen ersten Entwurf des Reglements, der vom Zentralvorstand im Oktober in die Vernehmlassung geschickt wurde. Aufgrund der eingegangenen Stellungnahmen wird der Entwurf überarbeitet und der AV 2006 zur Genehmigung vorgelegt.

Umwelt

Mit der Verabschiedung des SAC-Leit-bildes 2005 wurde die Rolle des SAC als ein dem Schutz und der nachhaltigen Nutzung des Alpenraumes aktiv ver-pflichteter Bergsportverband bestätigt. Ein zweiter Meilenstein war die Schaffung der « Fachstelle Natursport–Natur-schutz » zu 80% ab 1.1.2006. Dazu gab es an der Präsidentenkonferenz einen Antrag zur Budgeteinfrierung auf dem Stand 2005, der mit einem bedeutsamen Achtungserfolg unterlag. Das Ressort Umwelt nimmt dieses kritische Signal ernst und schliesst daraus: Für das Ressort Umwelt ist nun für lange Zeit eine Obergrenze in Bezug auf Stellenressour-cen erreicht. Die zur Verfügung stehenden Mittel sind effizient und qualitativ hoch stehend einzusetzen.

2005 war ein Jahr der Tagungen: im Juni in Engelberg das Klettersteig-Fo-rum 1, im November in Bern eine grosse nationale Fachtagung zur Erschliessung und dem Schutze der alpinen Landschaften 2 und ebenfalls im November in Basel ( als Mitträger ) das internationale Fachseminar zur Sensibilisierung und Lenkung von Natursportlern – mit der Eröffnung der Informationsplattform www.natursportinfo.ch.

Neben dem neuen SAC-Leitfaden « Hütten und Landschaft » entstand unter Mithilfe des Ressorts Hütten eine Datenbank zu den Abwasser- und Energiesys-temen aller SAC-Hütten. Im Bereich Na-tursport–Naturschutz waren es vor allem die Kletterkonzepte im Raum Basel, wo gegen Ende Jahr mit dem Kanton Baselland ein Durchbruch erzielt werden 1 Vgl. DIE ALPEN 8/2005 2 Vgl. DIE ALPEN 2/2006 3 Nähere Angaben zu allen Projekten und Themen des Ressorts können dem im März erschienenen Ressort-Jahresbericht entnommen werden, der auf der SAC-Homepage als pdf verfügbar ist.

0 20 000 40 000 60 000 80 000 100 000 120 000 140 000 160 000 180 000 Nichtmitglieder Jugend SAC-Mitglieder Gratis 2000 2001 2002 2003 2004 2005 Übernachtungszahlen nach Besuchergruppen Mit der Verabschiedung des Leitbilds 2005 hat sich der SAC zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung des Alpenraums verpflichtet. Auf Exkursion im Gebiet Riederalp, einem Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Jung-frau-Aletsch-Bietschhorn Foto: Jür g Mey er Die Verantwortlichen im Ressort Rettung/Medizin – Adriano Censi, ZV-Mitglied, Ressort- leiter – Andreas Lüthi, Präsident Rettungs- kommission – Dr. Tobias Merz, Präsident Medizini- sche Kommission konnte, sowie die Schutzgebietsauswei-sung auf Skitourenkarten und in SAC-Winterführern nach dem neuen, auf Vollständigkeit und Rechtssicherheit ausgelegten Konzept. Zusammen mit Swisstopo, den Autoren und den kantonalen Behörden konnten die beiden ersten revidierten Kartenblätter Walenstadt und Montafon publiziert werden. Die überarbeiteten SAC-Führer Skitourenführer Glarus–St. Gallen–Appenzell, Berner Alpen West sowie der neue Schnee-schuhwanderführer – Vom Genfer- bis zum Thunersee wurden ebenfalls nach dem neuen Konzept erarbeitet. 3 Den Sektionsbeauftragten bot sich am Jahrestreffen im Wallis ein spannendes Programm mit einer Exkursion von der Riederalp über den dahinschmelzen-den Aletschgletscher zur Belalp. Neu in die Kommission wurde Ueli Seemann, Sektion Bern, aufgenommen.

Rettung/Medizin

Rettung

Der von der PK 2005 erteilte Auftrag, die Gründung einer Stiftung für die Bergrettung voranzutreiben, konnte auf Ende 2005 erfolgreich abgeschlossen werden. Per 1. Januar 2006 wurde die Rettung aus dem SAC in die Stiftung « Alpine Rettung Schweiz » ausgegliedert. Ende September wählten die Präsidenten jener SAC-Sektionen, die mindestens eine Rettungsstation betreiben, zwei Vertreter aus ihren Reihen in den Stiftungsrat, nämlich Michael Caflisch und Luciano Fieschi. Der Zentralvorstand seinerseits wählte Andreas Lüthi als Präsident und Frank Urs Müller als Stiftungsrat. Damit delegiert der SAC vier von acht Stif-tungsräten. Die übrigen vier bestellt die Rega. Als Geschäftsführer konnte mit Andreas Bardill eine kompetente Person engagiert werden. Die umfangreichen Arbeiten für die Stiftungsgründung erfolgten hauptsächlich im letzten Quartal 2005.

Mit den Kantonen Graubünden und Glarus wurden die Verhandlungen bezüglich der Leistungsvereinbarungen im verflossenen Jahr intensiviert. Der Vertrag mit Glarus konnte zur Abschlussrei-fe gebracht werden, jener mit Graubünden ist auf guten Wegen. Weiter verliefen die Gespräche mit dem Regierungsrat des Kantons Luzern in Bezug auf eine Leistungsvereinbarung positiv.

Im März 2005 konnten anhand einer Materialprüfung an der Stahlseilwinde « Friedli » wichtige Erkenntnisse zu deren Einsatzfähigkeit gewonnen werden. Sämtliche geprüften Artikel wie Brems-scheibe, Stahlseilgerät, Stahlseil, Stahl-karabiner und Olive erreichten wider Erwarten sehr hohe Prüfwerte und können weiterhin eingesetzt werden. Mit Redog, dem Schweiz. Verein für Katastrophenhunde, konnte eine neue Zusammenarbeitsvereinbarung unterzeichnet werden. Angestrebt wurde eine Gebietsaufteilung zwischen der Rettung und den Suchhundeteams von Redog, um die Einsatztaktik transparent zu gestalten, sowie eine vereinheitlichte Alarm-organisation der Geländesuchhunde-teams über die Einsatzzentrale der Rega, Tel. 1414. Auf den SAC-Hütten spielt sich ein grosser Teil des Clublebens ab. Die Turtmannhütte/VS wird von Magdalena Tscherrig, der neuen Präsidentin der Vereinigung Schweizer Hütten, bewartet.

Ein Novum in der Geschichte des SAC ist die Wildstrubel-hütte/BE: Erstmals betreiben zwei Sektionen gemeinsam eine Hütte. Im Sommer 2005 wurde die Renovation abgeschlossen.

Rettungsaktionen nach Lawinenniedergängen gehören zu den wichtigsten Aufgaben der Alpinen Rettung. Im Bild Abgang der Drusatschalawine/GR Foto: zvg/ Archiv SAC Foto: zvg/Ar chiv SA C Foto: Stephan Harvey Die Verantwortlichen im Ressort Publizistik – Catherine Borel, ZV-Mitglied, Ressortleiterin und Präsidentin Zeitschriftenkommission – Hans Bräm, Präsident Verlagskom- mission – Werner Schildknecht, Präsident Kulturkommission – Barbara und Jürg Stüssi-Lauterburg, Co-Präsidium Bibliothekskommission

Publizistik

Zeitschrift DIE ALPEN

Das vergangene Jahr verlief für DIE ALPEN auf ihrem Weg zu einer noch ab-wechslungsreicheren Clubzeitschrift erneut erfolgreich. Bergwandern, aber auch andere bergsportliche Tätigkeiten legten an Beliebtheit zu und wurden in den ALPEN entsprechend berücksichtigt. Das Jahr des Sports war ebenfalls präsent, u.a. auf den Titelbildern. Mit der Neugestaltung des SAC-Internetauf-tritts konnte der Zugang zu den ALPEN verkürzt werden. Seit Ende 2005 stehen die ALPEN-Jahrgänge ab 2001 mit Volltextsuche zur Verfügung.

Die Auflage nahm zu und überschritt im Jahresdurchschnitt die 90 000er-Grenze. Mit der Werbung konnte trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds ein erfreuliches Ergebnis erzielt werden, wobei der redaktionelle Anteil an der Gesamtseitenzahl erhalten blieb. Dank eines kostenbewussten Zeitschrif-tenmanagements und des weitgehenden Ausbleibens von teuerungsbedingten Kostensteigerungen wurde auch 2005 wiederum ein wesentlich höherer Ertrag erwirtschaftet als budgetiert.

Verlag

Im abgelaufenen Jahr hat der Verlag gleich zwei Werke parallel in zwei Sprachen herausgebracht – und damit eine hohe Latte für die Zukunft gesetzt: Tiere der Alpen/Animaux des Alpes und Bergsport Winter/Sports de montagne d' hiver. Diese Bücher sind ein typisches Beispiel für die Investitionspolitik des SAC-Ver-lags, die nur dank des « ausgleichenden Clubführerfonds » möglich ist. Weiter gelang es, neben den gewohnten Neuauflagen zum richtigen Zeitpunkt die richtige Novität zu lancieren: Vom ersten « Schneeschuh-Tourenführer » des SAC wurden innert knapp dreier Wochen 1000 Exemplare abgesetzt. Erstmals seit Jahren wurde im Sommer kein « Alpin-wanderführer » herausgegeben, was sich negativ auf die Umsatzzahlen auswirkte. Im Bestreben, künftig noch mitglie-der- und marktgerechter zu agieren, erarbeitete die Verlagskommission vorerst eine Analyse der Tätigkeiten und anschliessend einen ersten Entwurf einer « Verlagsstrategie » mit dem Ziel, das Kerngeschäft des SAC-Verlags zu definieren und Massnahmen zu überprüfen, die den Erfolg des Verlags mittel- und langfristig sichern helfen.

Kultur

Das Jahr 2005 war geprägt von « hoch hinaus », der 23. Kunstausstellung des SAC im Kunstmuseum Thun. Vom 1O. Juli bis 23. September wurden Werke von 18 in- und ausländischen Künstlern gezeigt. Die gut besuchte Ausstellung, zu der auch ein gediegener Katalog gehörte, fand in den Medien ein positives Echo. Im Rahmen dieser Ausstellung wurde der Prix Meuly verliehen: der erste Preis an Motoi Yamamoto, Japan, und je ein zweiter Preis an das kurdisch-türkische Künstlerpaar Özmen/Özgen sowie an Andres Lutz/Anders Guggisberg, Schweiz. Der seit 1992 zum fünften Mal verliehene SAC-Kulturpreis in der Höhe von 10 000 Franken konnte dem Schweizerischen Alpinen Museum SAM anlässlich seiner 100-Jahr-Feier überreicht werden. Der 9. Kulturtreff fand Ende Oktober in Bern mit 30 Kulturbeauftragten aus den einzelnen Sektionen statt. Susanne Grieder, Kuratorin des SAM, referierte über das Thema « Alpine Fotosammlun-gen – vergessene Schätze für die Zukunft ?». Eine Führung durch die Jubiläumsausstellung des SAM unter dem Titel « Der ewige Augenblick » rundete das Tagungsthema ab. Zum Abschluss boten die Schauspieler Gian Rupf und René Schnoz die dramatische Lesung nach dem Roman « Bergfahrt » von Ludwig Hohl dar. Am 2. November genehmigte der Zentralvorstand das von der Kulturkommission ausgearbeitete Grundsatz-dokument « SAC – Kultur ». Darin sind die Ziele der Kulturpolitik, die kulturellen Werte im SAC, die Träger der Kultur im SAC und die Kulturförderung festgehalten.

Erfreulicherweise konnten die in den letzten Jahren aus der Kulturkommission ausgetretenen Mitglieder ersetzt werden. Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass das Gebiet der französischsprachigen Schweiz nun wieder angemessen vertreten ist.

Bibliothek

Hauptgeschäft im Berichtsjahr war weiterhin die Integration der Uto-Sektions-bibliothek in die Bestände der SAC-Zen-tralbibliothek. Im Beisein von Vertretern der SAC-Sektion Uto erfolgte in der ersten Sitzung der SAC-Bibliothekskom-mission die Unterzeichnung des Schen-kungsvertrags, der die SAC-Zentralbiblio-thek von der Verpflichtung befreit, den gesamten Bestand von rund 2100 Bänden übernehmen zu müssen. Dank umfangreicher Vorarbeiten im Vorjahr liess sich der in die SAC-Zentralbibliothek zu integrierende Uto-Bestand auf ca. 500 Einheiten reduzieren. Bis Ende des Berichtsjahrs war knapp die Hälfte in die SAC-Bibliothek integriert. Vom wertvollen Uto-Panoramenbestand, ca. 400 Einheiten, waren bis Ende des Berichtsjahrs 206 Titel im NEBIS-Verbundkatalog nachgewiesen. Bezüglich der weiteren Verwertung bzw. Rückgabe der ausgeschiedenen Uto-Bücher wurde im Einvernehmen mit der Sektion beschlossen, einen Bücherbazar durchzuführen. Dieser fand im November in den Räumlichkeiten der Zentralbibliothek Zürich statt, wobei von 957 angebotenen Werken 679 neue Besitzer fanden. Der Erlös wird für 2005, das UNO-Jahr des Sports, war in der Clubzeitschrift DIE ALPEN auch auf den Titelbildern präsent, wie die Juli-Ausgabe zeigt.

Foto: Andres Busslinger ausserordentliche Restaurierungs- und Buchbindearbeiten eingesetzt. Antiquarisch erworben wurde die Fotodoku-mentation einer Alpenfahrt des Zürcher Alpinisten Heinrich Suter aus dem Jahr 1926 mit genau datierten und kommentierten Schwarz-Weiss-Fotos. Mit 2185 Ausleihen konnte das Vorjahresergebnis nicht ganz erreicht werden. Die Zahl bewegt sich jedoch im Rahmen der Jahre 2002 und 2003.

Marketing/Logistik, Recht, Finanzen und besondere Aufgaben

Marketing/Logistik

Das weiterhin erfreuliche Mitglieder-wachstum kann auf der Geschäftsstelle administrativ problemlos bewältigt werden. Die störungsfrei funktionierende Software der Mitgliederverwaltung bildet auch die Grundlage für diverse Marketingaktivitäten. Die meisten Sektionen benützen den Internetzugang zur raschen Erledigung von Mutationsmel-dungen.

Die total neu gestaltete Internetsite www.sac-cas.ch des SAC orientiert sich an den Bedürfnissen der Internetbenut-zer, was auch in den positiven Rückmeldungen zum Ausdruck kam. Gleichzeitig wurde ein passwortgeschützter Extranet-bereich geschaffen, der die tägliche Arbeit der ehrenamtlichen Funktionäre stark erleichtert. Ebenfalls in den Bereich der Onlinemedien fallen die GPS-ge-stützten Touren, die dank der neuen Handygeneration mit GPS zu einem Erfolg werden. Anwendungen mit geo-referenzierten Daten haben ein erhebliches Zukunftspotenzial. Erfolgreich verlief auch die Fundraising-Aktion zugunsten der SAC-Kultur bzw. des Alpinen Museums. Das Singbüchlein fand grossen Anklang, und das Alpine Museum in Bern rückte vermehrt ins SAC-Be-wusstsein.

Weiter wurden erste Grundlagen für ein Legat- und Spendenmarketing, ein gut koordiniertes Verbandssponsoring und ein effizientes Hüttenmarketing erarbeitet. Ziel all dieser Projekte – darin werden alle Bereiche des Gesamtclubs involviert sein – ist, die Marke SAC konsequent zu stärken.

Internationale Beziehungen

Die UIAA, die Dachorganisation aller Alpinverbände der Welt, musste im Oktober an der Generalversammlung in Singapur den Rücktritt ihres Präsidenten nach nur einem Jahr verkraften. Die ein Jahr zuvor beschlossene Restrukturie-rung ist auf Widerstände gestossen, insbesondere rund um die Integration der beiden Wettkampfsportarten Sportklettern und Skialpinismus. Der neue Präsident ist nun auf der Suche nach mehr-heitsfähigen Lösungen. Die Verlegung der UIAA-Geschäftsstelle von Bern an einen ausländischen Standort soll erst wieder diskutiert werden, wenn Klarheit über die neuen Strukturen herrscht. Der Club Arc Alpin, CAA, hat sich neu positioniert. Dazu gehören die drei ständigen Fachkommissionen Bergsport und Sicherheit, Hütten und Infrastruktur sowie Umwelt und Raumordnung. Weiter wurde beschlossen, dass der CAA seinen Mitgliederkreis nicht auf die angrenzenden Länder in Europa ausdehnen will. Die Aktivitäten sollen sich an den gemeinsamen Herausforderungen des Alpenbogens orientieren.

Recht

Bei der Beratung des Zentralvorstandes und der Geschäftsstelle wurden neben den üblichen beraterischen Tätigkeiten diverse Fragen rund um statutarische Probleme des SAC und der Statuten der UIAA, die auf schweizerischem Recht beruhen, behandelt. Weiter wurden verschiedene bedeutende Verträge des SAC neu gestaltet wie Modelle neuer Arbeits- und Pachtverträge im Bereich des Hüttenwesens. Von spezieller Bedeutung war die Revision des eidgenössischen Ver-einsrechts im ZGB, die insbesondere eine Überprüfung der Statuten des SAC-Zentralverbandes und – anlässlich von Statutenrevisionen – auch jene der Sektionen mit sich brachte. Besonders interessant waren Anfragen zur Gründung einer neuen SAC-Sektion bzw. Abspaltung von einer bestehenden. Aussergewöhnlich waren die Eintragung des Namens der Stiftung « Alpine Rettung Schweiz » beim Institut für Geistiges Eigentum in Bern, die Auskünfte an Medien im Zusammenhang mit dem schweren Kletterunfall im Alpstein und die Einsprache im Kanton Obwalden wegen der Die vielfältigen Aktivitäten des SAC-Verlags auf einen Blick: 2005 wurden zehn Werke herausgegeben.

Einer der kulturellen SAC-Höhe-punkte war die Verleihung des Prix Meuly im Rahmen der 23. Ausstellung alpiner Kunst « hoch hinaus » im Kunstmuseum Thun. Mit dem ersten Preis wurde der Japaner Motoi Yamamoto für sein Werk « Salzlaby-rinth mit Gebirge » ausgezeichnet. Foto: zvg Foto: zvg/K unstmuseum Thun beabsichtigten Unterstellung von Kletterrouten unter die Baubewilligungspflicht in Engelberg. Speziell verfolgt wurde ferner die Verwendung des Namens « Club Alpin » durch einen Gastronomiebetrieb im Wallis sowie der Gebrauch der Abkürzung « CAS » durch einen anderen Verein mit Sitz in der Schweiz.

Sektionsangelegenheiten: Die Anfragen von Sektionen nahmen im Jahr 2005 massiv zu, vor allem zu sektionseigenen Tourenreglementen und zu Haftpflicht-fragen bzw. dem Versicherungsschutz von Sektionen, Tourenleitern und/oder Sektionsvorständen. Daneben gelangten die Sektionen immer häufiger mit komplexen Problemen an den Zentralverband. So wurden die Sektionen bei den folgenden Problemen unterstützt: Überprüfung diverser Verträge wie Möglichkeiten der Auflösung langjähriger Bau-rechts- und Pachtverträge, Verifikation korrekter Stimmauszählung bei der Wahl von Ehrenmitgliedern anlässlich einer Sektionsversammlung, Beratung zur Haftpflichtversicherung für neue Klettersteige und Kletterrouten. Zu erwähnen ist auch die zunehmende Mediation bei Problemen zwischen Sektionen und ihren Funktionären.

Arbeitsgruppe Haftpflichtrecht: Die Arbeitsgruppe setzte sich mit dem Werk-charakter von Kletterrouten auseinander. Aufgrund der komplexen Materie und des grossen Zeitaufwandes wurde Professor Franz Werro von der Universität Freiburg i.Ü. mit dem Verfassen einer entsprechenden Studie beauftragt. Besondere Aufmerksamkeit galt weiter dem SAC-Reglement « Aus- und Weiterbildung von SAC-Tourenleitern », der juristischen Aufarbeitung aktueller alpiner Unfälle und der Bewilligungspflicht von Kletterrouten.

Internationales Gegenrecht auf Schutzhütten: Die internationale Konferenz zum Gegenrecht auf Hütten verabschiedete in Madrid eine überarbeitete Fassung der Vereinbarung über das Gegenrecht auf Schutzhütten. Dieses neue Vertragswerk, bearbeitet durch den SAC-Bereichsleiter Hütten und den SAC-Ressortleiter Recht als Präsidenten der Konferenz, wurde in die Sprachen der Gründervereine übersetzt. Beschlossen wurde auch, dass die Konferenz neu aus Gründen der Effizienz im Anschluss an die CAA-Mitgliederversammlung durchzuführen ist und ihr Sekretariat in die CAA-Geschäftsstelle überführt werden soll.

Familie Jugend Einzel Einzel Jugend Familie 2001 95417 101502 104846 108042 2002 2003 2005 2004 111443 Total 0 10000 20000 30000 40000 50000 60000 70000 80000 Der SAC verfügt über ein breites, attraktives Angebot von bergsportlichen Tätigkeiten auf allen Altersstufen. Zu den beliebtesten Aktivitäten gehören Hoch- und Skitouren, Bergwandern und Sportklettern. Auf der Cabane de Saleina/VS Blick vom Balfrin auf Lenzspitze, Nadelhorn und Ulrichshorn Entwicklung der Mitgliederzahlen Foto: Ludwig W eh Foto: Dr es Balmer Die Verantwortlichen in den Ressorts Marketing/Logistik, Recht, Finanzen und besondere AufgabenMichael Caflisch, ZV-Mitglied, Ressortleiter Marketing/Logistik – Christian Cotting, ZV-Mitglied und Jurist – Theo Engel, ZV-Mitglied und Finanz- chef – Gabi Huber, ZV-Mitglied und Besondere Aufgaben

Besondere Aufgaben

An der Abgeordnetenversammlung im Juni wurde Gabi Huber in den Zentralvorstand gewählt. Als Nationalrätin übernimmt sie Aufgaben, bei denen ihr politisches Netzwerk zum Tragen kommt. Als erstes Aktivitätsfeld ergaben sich Abklärungen rund um den Antrag der Westschweizer Sektionen, ob der SAC sich politisch für J+S stark machen kann. Sie vertritt zudem zusammen mit Peter Mäder den SAC im Stiftungsrat des Schweizerischen Alpinen Museums. a Auch Wettkampfkletterer bewegen sich gerne in der Natur. Hier der Weltcupsieger von Zürich, Cédric Lachat, im Fels

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