Klettergarten Faulensee - gründlich saniert
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Klettergarten Faulensee - gründlich saniert

In Vergessenheit geraten Reepschnurbündel, alte Bohrhaken in allen Ausführungen und rostige Normalhaken waren bis vor kurzem die Zeugen einer langen Klettergeschichte der Felsen von Faulensee ( unweit von Spiez, BO ).

Lange vor dem Boom des Sportkletterns wurde hier in schweren Schuhen und mit Trittleitern für die grossen Touren trainiert. Ende der siebziger Jahre entstanden dann durch die Haupterschliesser Werner Hofer, Hannes Grossen, Martin Stettier und Jürg von Känel kurze, schwere Sportklettereien wie « Mouche » und « Fantomas », die zu den ersten Routen im Schwierigkeitsgrad 7b im Berner Oberland gehörten. Die älteren und leichteren Aufstiege gerieten zum Teil in Vergessenheit, zumal sie durch die vielen Wiederholungen recht speckig geworden waren. Auch die alten Haken, grosse Abstände, unzuverlässige Umlenkungen und von Brombeeren und Efeu überwachsene Ausstiege vergällten den Kletterspass.

Im Herbst 1997 und im Frühling 1998 machte sich Res Leibundgut daran, sämtliche Routen mit von der SAC-Sportkletterkommission gestifteten Klebehaken zu sanieren. Im Gegensatz zu früher kann man nun auch in den leichten Routen alle 2 bis 3 Meter einen soliden Ringhaken einhängen. Die neuen Haken (Modell Fixé und Irniger) ermöglichen mit ihren grossen Ösen eine Umkehr an jedem Haken, ohne dass man einen Karabiner opfern muss. Einige Routen erhielten neue Einstiege und wurden begradigt. Auch das Abseilen wurde neu organisiert. Anstatt wie früher nach einem brüchigen Ausstieg an einem Baum abzuseilen, kann man nun bei jeder Route an einem soliden Kettenstand umlenken. Im Sektor « links » wurden die alten Haken vorerst stecken gelassen; sie werden nach einem Hakenbelastungstest entfernt.

Der Klettergarten Faulensee ist mit dem öffentlichen Verkehr gut erreichbar: mit dem Schnellzug nach Spiez und von dort mit dem Ortsbus Richtung Faulensee. Man steigt bei der Haltestelle Bürgstrasse aus und folgt 5 Minuten der Hauptstrasse, bis man links oben im Bürgwald die Felsen sieht. Insgesamt stehen 33 Routen zur Verfügung; davon weisen die meisten, nämlich je 10, die Schwierigkeitsgrade 6a und 6c auf. Die beste Kletterzeit in Faulensee dauert vom Spätherbst bis in den Frühling. An sonnigen Wintertagen ist es besonders angenehm, da die Felsen nach Süden ausgerichtet sind.

Klettern verboten, heisst es im östlichen Teil, wenn im nahegelegenen Schiessstand geschossen wird. Die Schiessdaten sind am kleinen hölzernen Schuppen an der Hauptstrasse unten angeschlagen.

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