Luftiges Eis
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Luftiges Eis

Es war ein Jahresabschluss nach Mass für die Berner Oberländer Bergsteiger Ralph Jörg und Peter von Känel: An Silvester 2007 vollendeten sie die Erstbesteigung des vereisten Buchenbachs im Lauterbrunnental. Die steile, teilweise sogar überhängende Route hat es mit 420 Metern Höhenunterschied und dem Schwierigkeitsgrad WI 6+ in sich. Laut Peter von Känel ist die Route aber längst nicht so schwer wie beispielsweise Young Spider in der Eiger-Nordwand. Die Linie sei Skifahrgenuss im Pulverschnee, mit seriöser Tourenvorbereitung ohne spezielles Risiko möglich Foto: SLF/Benjamin Zw eifel Touren und 20 pro 100 000 auf Varianten. Da auch für andere Sportarten Schätzungen existieren, die das tödliche individuelle Unfallrisiko angeben, konnten die Forscher nun einen Vergleich ziehen. Dieser zeigte, dass Wintersport abseits der Pisten weniger gefährlich ist als das sommerliche Hochtourengehen, dafür gefährlicher als Felsklettern oder Bergwandern. Die Aussage, dass das Gefährlichste an einer Skitour die Anreise mit dem Auto sei, kann aufgrund der neuen Zahlen nicht bejaht werden.

Das persönliche Risiko ist beeinflussbar

Die Forscher sind sich bewusst, dass ihre Zahlen mit einer ziemlich grossen Unsicherheit behaftet sind und auch die Ri-sikoabschätzungen in anderen Bereichen von Annahmen ausgehen, die plausibel sind, aber nicht auf exakten Messungen gründen. Interessant wäre es, Erhebungen, wie sie jetzt erstmals in Davos durchgeführt wurden, in Zukunft an mehreren Orten durchzuführen. Damit könnte dann das Risiko anhand noch besser abgestützter Daten bestimmt werden. Bei den individuellen Risiken handelt es sich um statistische Durchschnittswerte. Tatsächlich dürften sich die wenig sten Wintersportler genauso verhalten, dass das durchschnittliche Risiko auf sie zutrifft. Grundsätzlich steigt das persönliche Risiko mit der Anzahl Tage im Gebirge und mit risikoreichem Verhalten. Es lässt sich aber mit einem vorsichtigen Verhalten, das auf einer soliden Ausbildung basiert und manchmal auch einen Verzicht nicht ausschliesst, stark reduzieren. Wer unwissentlich oder absichtlich ständig Hänge im « roten Bereich » befährt, verhält sich wie ein Autofahrer, der in der Kurve überholt. Es kann lange gut gehen, aber das Risiko ist hoch. a Philippe Wäger, Universität Bern, und Benjamin Zweifel, SLF Davos dank den aussergewöhnlichen Verhältnissen, wie sie nur alle paar Jahre und bloss während einiger Tage auftreten, kletterbar gewesen. Bereits zwei Tage zuvor hatten sich die Eiskletterer acht der insgesamt elf Seillängen hochgearbeitet. Dabei konnten sie eine heikle Eissäule im Fels umgehen. Zur Sicherung benutzten sie ausser einem Stand mit Bohrhacken ausschliesslich Eisschrauben. Weil die Route fast in der Falllinie der Basejumper, die von der Felsnase High Nose abspringen, verläuft, erhielt sie den Namen B.A.S.E. Während der Erstbesteigung fl ogen gemäss Ralph Jörg sicher gegen achtzig Basejumper an ihnen vorbei, sodass es immer wieder fl atterte und knallte. Doch nicht nur aus der Luft erhielt der Buchenbach Besuch. Am 2. Januar 2008 erkletterten Robert Jasper und Bernd Rathmayr B.A.S.E. in neun Stunden. a Christoph Meier

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