Matterhornmuseum in Zermatt
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Matterhornmuseum in Zermatt Nationales Wahrzeichen von allen Seiten

Wie jedes Jahr bereitet sich Zermatt darauf vor, mehrere hunderttausend Sommertouristen zu empfangen, von denen viele ( fast ) nur Augen für das Matterhorn haben. 1 Dabei hat dieser weltberühmte Gipfel mehr zu bieten als seine fotogenen Nord- und Ostwände. Zum Beispiel birgt seine Herkunft ein unvermutetes Geheimnis: Oder haben Sie gewusst, dass unser nationales Wahrzeichen seinen Ursprung weitab von hier in Afrika hat? Das ist eine der unbekannten Seiten des Matterhorns, die das am 18. Dezember eröffnete Museum erhellen möchte. Um unsere Neugierde zu stillen, steuern wir das Zentrum von Zermatt an, zu dem ein grosser, bläulich schimmernder Kristall zwischen dem Hotel Zermatterhof und der Kirche St. Mauritius den Weg weist.

Das Matterhornmuseum ist als archäologische Ausgrabungsstätte inszeniert, die das verschwundene Zermatt des 19. Jahrhunderts sichtbar machen soll. In Anlehnung an die sagenhafte Insel Atlantis, die laut Sagen in vorantiker Zeit im Meer versank, wird das dargestellte Dorf Zermatlantis genannt. Anhand von 14 minutiös rekonstruierten Häusern entdeckt man das Bauerndorf von früher. An den Wänden sieht man die freigelegten Erdschichten, die das imaginäre Dorf im Laufe der Jahrzehnte zugeschüttet haben. Zwischen den Häusern werden auch typische Tiere und Pflanzen aus Zermatt gezeigt. Besucher können in die meisten Häuser eintreten und erleben die Geschichte Zermatts so fast hautnah: Im Wohnhaus sieht man die Armut der Bewohner, in Speicher und Scheune die Sorgfalt, mit der sie ihre Felder bearbeiteten, und im Stall und der Käserei die Fürsorge, die sie ihrem Vieh angedeihen liessen. In Pfarrhaus und Kirche erkennt man die Autorität der Kirche. Das Bergmuseum, das Museum im Museum, zeigt natürlich die dramatische Erstbesteigung des Matterhorns, die dem Tourismus zum Durchbruch verhalf. Letzterer ist repräsentiert im Haus der Maultiertreiber und im Teehaus sowie durch neue Hotels, die das Leben in den Bergen verändert haben. Die meisten ausgestellten Bauten sind typische, aus Holz konstruierte Walliser Häuser mit einem Dach aus Steinplatten. Einzig die Hotels und die Kirche haben Steinmauern.

Das Matterhorn selbst hat natürlich einen eigenen Ausstellungsraum: Er ist einer Berghotelterrasse aus den goldenen Jahren des Alpinismus nachempfunden. Mittendrin steht ein dreidimensionales Modell des Matterhorns. Auf dieses projiziert ein Beamer die wechselnden Wetter- und Jahreszeitenstimmungen. Zu sehen gibt es daneben auch einige Szenen des Films Der Berg ruft ( 1937 ) von Luis Trenker. Der Film zeichnet die Erstbesteigung vom 14. Juli 1865 und die folgende Tragödie nach. Im Forschungslabor, einem Container, wie man ihn auf archäologischen Ausgrabungsstätten findet, laden vier Arbeitsplätze den Besucher dazu ein, wissenschaftliche Themen des versunkenen Dorfes zu erforschen. Hier findet man Erklärungen über die Geologie, die Flora und die Fauna von Zermatt. Im Übrigen ist das Museum voll von Details, sodass es auch nach Stunden noch Neues zu entdecken gibt. Ein Museum nicht nur zum Anschauen, sondern zum Erleben.

Das Matterhornmuseum

Öffnungszeiten: vom 1. Juni bis 15. September 2007 täglich, 11–18 Uhr; vom 16. September bis 31. Oktober 2007, 11–13 Uhr und 16–18 Uhr; November 2007 geschlossen; Mitte Dezember 2007 bis 31. Mai 2008 Montag bis Samstag, 15–19 Uhr; Sonntag geschlossen Adresse: Kirchplatz, 3920 Zermatt, Tel. 027 967 41 00, matterhornmuseum(at)zermatt.ch, www.matterhornmuseum.ch Das Zermatt des 18. und 19. Jahrhunderts, gekonnt in Szene gesetzt...

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