Permanente Trainingsanlage für LVS-Suche in Davos. Üben unter Zeitdruck
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Permanente Trainingsanlage für LVS-Suche in Davos. Üben unter Zeitdruck

Üben unter Zeitdruck

Am Jakobshorn in Davos gibt es neu eine permanente Trainingsanlage für die Suche mit Lawinenverschütteten-Suchgeräten ( LVS ). Sie ermöglicht es allen Interessierten, mit ihren LVS unter realistischen Bedingungen zu üben.

Jedes Jahr kommen in der Schweiz über 20 Personen in Lawinen ums Leben.. " " .Viele davon sind Variantenfahrer und Freerider, die häufig von der Lawinengefahr keine Ahnung haben und sich zum Beispiel ohne Lawinenverschütteten-Such-gerät ( LVS ) abseits der Pisten tummeln. Aber selbst wenn sie mit einem LVS ausgerüstet sind, ist nicht garantiert, dass sie im Falle einer Verschüttung auch gefunden werden, denn viele LVS-Besitzer beherrschen ihre Suchgeräte bereits in Lernsituationen nur teilweise. Bei einem Unfall, bei dem Freunde oder Familienmitglieder von einer Lawine oder einem Schneebrett erfasst worden sind, sind sie erst recht überfordert.

Ein Lawinenverschütteten-Suchgerät mitzuführen genügt nicht, man muss damit auch umgehen können. Dies wird durch permanente Trainings-suchanlagen ermöglicht, wie sie in Zinal ( im Bild ) und neu am Jakobshorn in Davos und an der Diavolezza-Bernina existieren.

Fo to: z vg DIE ALPEN 12/2003

Realistische Übung Am Jakobshorn im Raum Fuxägufer wird den Besitzern eines LVS nun die Möglichkeit geboten, die Anwendung ihres Gerätes gratis und ohne Anmeldung in einer quasirealen Lawinensituation mit mehreren verschütteten « Opfern » zu üben. Mehrfachverschüttungen erschweren die Suche zusätzlich. Das Trainingsgelände besteht aus einer Zone von fast 100 mal 100 m in mässig steilem Gelände und simuliert so einen Lawinenkegel. In dieser Zone befinden sich 16 in verschiedenen Tiefen im Schnee vergrabene LVS-Sender, welche dank der grossen Batterieautonomie den ganzen Winter im Schnee verbleiben können. Von einer Steuerzentrale aus können die LVS-Sender mittels Funkbefehl aktiviert werden. Wie bei einem Lawinenunfall kennen die Trainierenden die Platzierung der Sender nicht.

LVS nicht ausgraben Anders als in der Realität werden die LVS-Sender nach der genauen Ortung nicht ausgegraben. Die endgültige Lokalisierung erfolgt mit der Lawinensonde. An den Sendern sind Kunststoffbehälter mit definierten Tastflächen sowie ein System zur automatischen Trefferrück-meldung angebracht. Wenn die Trainierenden mit ihrer Sonde die Kunststoff-behälter treffen, gilt der Sender als gefunden und sendet kein Signal mehr aus.

Rasch realisiert Die Anlage in Davos entstand auf Initiative der Sektion Davos des SAC. Zusammen mit der Landschaft Davos, den Bergbahnen Davos/Klosters, der Schweizer Schneesportschule Davos und dem Eidg. Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF wurde die Anlage in kurzer Zeit realisiert. 1 a

Gem. Mtlg.

1 Finanziell unterstützt wird das Projekt von der Schweizerischen Unfallversicherungsanstalt ( SUVA ), von Davos Tourismus und der UBS.

Piz Bernina Alpine Safety Center Für die Wintersaison 2004 ist das « Piz Bernina Alpine Safety Center » in unmittelbarer Nähe der Bergstation Diavolezza/Bernina eröffnet worden. Zum permanenten Lawinensuch- und -sondierfeld gehört auch ein Lawinen-lehrpfad mit Selbsttest. Informationen unter www.diavolezza.ch

Neuausgabe des Merkblatts 1

Achtung Lawinen!

Das populäre Merkblatt Achtung Lawinen! wurde vollständig überarbeitet und neu aufgelegt. Es richtet sich an den selbstständigen Tourengeher. Das handliche Format, die konzentrierte Information und die ansprechende Gestaltung sollen einerseits zur Auffrischung des Gelernten ermuntern – zu Hause oder unterwegs. Andererseits dient es als Ausbildungsunterlage.

Der Inhalt umfasst die wichtigsten Grundlagen der praktischen Schnee-und Lawinenkunde und stützt sich – unter der Federführung des Eidg. Institutes für Schnee- und Lawinenforschung SLF, Davos – auf den Konsens verschiedener Verbände und Organisationen ( SAC, J+S, Swiss Ski, Armee usw. ). Kern des Merkblatts ist die von Werner Munter formalisierte Methode zur Beurteilung der Lawinengefahr in drei Stufen mit den zentralen Kriterien Schnee- und Wetterverhältnisse, Gelände und Mensch ( 3ϫ3 ). Beim Faktor Mensch werden neu einige Beispiele menschlichen Verhaltens angefügt, die bei der Analyse von Lawinenunfällen immer wieder zu Tage treten. Integriert wurden auch die Kernpunkte des vom SAC herausgegebenen Merkblattes zur « Reduktion des Lawinenrisikos ». Die grafische Darstellung der elementaren Reduktionsmethode wurde um den Aspekt der Hangexposition und eine Liste mit risiko-erhöhenden und risikovermindernden Faktoren erweitert. Weiter finden sich auch Grundlagen zur Lawinenbildung, zum Lawinenbulletin ( mit erweiterter Interpretationshilfe ) und zur Lawinen-rettung. a

Jürg Schweizer, SLF Davos 1 Das Merkblatt liegt in Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch vor und kann unter Angabe von Anzahl und Sprache und einem frankierten und adressierten Rückantwortkuvert ( C5 ) bei SAC Geschäftsstelle, Postfach, 3000 Bern 23, kostenlos bezogen werden.

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