Ringelspitzhütte
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Ringelspitzhütte

Neu wird die Ringelspitzhütte von Mario und Helen Kofier, Rüefa 1, 7015 Tamins, Tel. 081/630 24 10, bewartet.

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attività dei giovani

i Activités jeunesse Die Freude steht ihr ins Gesicht geschrieben: Klettern als Grenzerfahrung ist für Behinderte ebenso bereichernd wie für Nichtbehinderte.

Behinderten den Zugang zu den Bergen ermöglichen - diese Aufgabe stellten sich die Tourenleiterinnen und Tourenleiter der SAC-Jugend Rinsberg aus Bülach im Zürcher Unterland. Das zwölfköpfige Team beschloss, seine Leidenschaft zu den Bergen mit behinderten Menschen zu teilen. Der polyvalente Bergsportkurs fand diesen Sommer zwischen dem 18. und 24. Juli auf dem Furkapass statt und wurde in Zusammenarbeit mit der Sportorganisation des Schweizerischen Invaliden-Verbandes ( SIV ) organisiert.

Dass die Bergwelt Behinderten genauso viel Freude bereiten kann wie uns nichtbehinderten Berggängern, leuchtet ein. Wenn es aber darum geht, konkret zu werden und Probleme wie Verantwortung, selbständige Fortbewegung in der Natur, Erkennen der eigenen Grenzen usw. zu lösen, tauchen nach der Erfahrung von Stephan Meier1, dem Jugendverant- wortlichen der SAC-Sektion Rinsberg, sehr viele Vorurteile auf: « Wenn und Aber dominieren dann die Diskussionen; allzu rasch wird den behinderten Menschen diktiert, was sie können oder lassen sollen. » Offene Kursstruktur Um nicht Gefahr zu laufen, den Behinderten ein ihren Bedürfnissen nicht entsprechendes Pensum vorzusetzen, haben die Verantwortlichen für den « Bergsportkurs für Behinderte » eine offene Kursstruktur gewählt: Bevor die Programmpunkte festgelegt wurden, prüfte das Lei-tungsteam - zu dem neben Stefan Meier auch die angehende Primar-lehrerin Fabienne Baer aus Zürich gehörte - die Fähigkeiten der fünf Kursteilnehmer und der einen Kursteilnehmerin. Während des ganzen ersten Kurstages waren die Teilnehmer im Gelände um das Kleine Furkahorn unterwegs. Gehen im weglosen Gelände, Traversieren von Schneefeldern, Klettern am Übungsfelsen - so das Programm am « Beschnupper-und Beobachtungstag ». Diese Ein-trittsbeobachtungen gaben dem Lei-tungsteam die wichtigen Eckpunkte für die Wochenprogrammgestaltung. « Denn », so lautete eine Erkenntnis von Stephan Meier, « theoretisch ist alles möglich und machbar; die Fähigkeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer bestimmen schliesslich den Verlauf der Kurswoche. » Deshalb hielt man sich zusätzlich zum Bergsport möglichst viele Optionen und Varianten offen und baute bei der Kursausschreibung auch kreative Tätigkeiten wie Werkarbeiten mit Farben oder Mineralienexpedi-tion ein. Stephan Meier: « Wir wussten ja nicht im voraus, über welche Fähigkeiten die angemeldeten Personen verfügten. » .'Stephan Meier befindet sich zurzeit in der Ausbildung zum Sozialpädagogen an der Höheren Fachschule für soziale Arbeit beider Basel.

« Zeit für Behinderte » Der SAC, der Verband für Behindertensport und der Schweizerische Invaliden-Verband wollen den Bergsport für Behinderte fördern. Zu diesem Zweck wird das Projekt « Zeit für Behinderte » lanciert ( vgl. Beitrag S. 28/29 ). Mit dem Erlös aus dem Verkauf der SAC-Millenniums-Uhr sollen in Zusammenarbeit mit den SAC-Sektionen polyvalente Bergsportkurse und Lager für körperlich und geistig Behinderte durchgeführt werden.

Unterschiedliches Leistungsvermögen Das Leistungsvermögen der Teilnehmenden erwies sich dann tatsächlich als höchst unterschiedlich. Max Kalberer beispielsweise war ein überaus versierter Berggänger, der sich mühelos in jedem Gelände bewegen konnte. « Ich bin gut vertraut mit der Bergwelt », schmunzelte der St. Galler Oberländer, « schliesslich bin ich im nicht eben flachen Weisstannental aufgewachsen. » Auch Elio Zuliani war überaus « bergtauglich » und meisterte die Anforderungen des Gehens im unwegsamen Gelände bestens. Ganz anders lag die Sache bei Anke Hinrichs, der einzigen Frau im Teilnehmerfeld. Sie stammt aus dem deutschen Cloppenburg, das im topfebenen Ostfriesland liegt. Für sie waren Querungen im Schnee ein eher mühsames Unterfangen. Beim Klettern war sie allerdings erstaunlich versiert. Auch bei den restlichen Kursteilnehmern ging die Leistungsfähigkeit weit auseinander, was die Zusammenstellung von individuellen Wochenprogrammen nötig machte.

Getrennt und gemeinsam Gemeinsame Aktivitäten für alle Teilnehmenden waren die Wanderung auf dem Rhonegletscher, die Mineralienexkursion mit Strahler Peter Amacher aus Amsteg und der Besuch des neuen Klettergartens in Gletsch. Insbesondere die Einführung ins geheimnisvolle Strahlergewerbe hatte es Dieter Brunner sehr angetan; der Baselbieter interessiert sich seit langem für die Mineralien. Nicht zuletzt deshalb hat er - nebst seinem Bergsteiger-Handbuch - gleich auch den Mineralienführer mit auf den Furkapass mitgenommen. Und die Die Traversierung eines Alt-schneefeldes ist für eine Behinderte aus Cloppenburg ( Ost-friesland ) ein ungewohntes Abenteuer, das intensive Unterstützung erfordert.

Zweites Lager im nächsten Jahr Leitende wie auch Teilnehmende beurteilen das Erlebnis « Berg-sportwoche für Behinderte » positiv. Stephan Meier möchte deshalb weitere SAC-Sektionen ermuntern, ähnliche Angebote für behinderte Bergbegeisterte anzubieten.

Für konzeptionelle Fragen gibt Stephan Meier Auskunft ( Tel.01/860 51 18, FaxO1/862 71 88 ). Bereits sind die ersten Vorbereitungen für ein zweites Lager angelaufen: Vom 6. bis 12. August 2000 werden wiederum körperlich und geistig behinderte Menschen die Schönheit und Kraft der Alpenwelt erleben können. Den Kursort auf dem Furkapass will Meier aufgrund der günstigen Lage beibehalten. Interessenten können sich beim Schweizerischen Invaliden-Verband in Olten melden ( Tel. 062/206 88 33; Fax 062/206 88 39; E-Mail: siv-sport(at)bluewin.ch ).

Ausbeute des Tages durfte sich wahrlich sehen lassen: Er entnahm seinem Rucksack Stück um Stück seiner Mine-ralienkollektion und präsentierte sie stolz.

Kreatives Malen In unmittelbarer Nähe der Kursun-terkunft auf dem Furkapass ging es bei Bruno Rutishauser farbig zu und her. Der angehende Werklehrer hatte den kreativen Kursteil rund um das Thema « Farben und Formen » übernommen. Werner Maibach und Walter Christen bemalten ihre im Verlauf des Tages gesammelten Steine. Die Farbe hatten sie unter Brunos kundiger Anleitung mit Quark und der Beimischung von Farbpigmenten gleich selbst hergestellt. Die bizarr geformten Gneis- und Granitbrocken bekamen durch das gewählte Blau ein geheimnisvolles, spannendes Aussehen. Mit grosser Leidenschaft betätigten sich die beiden Teilnehmer aus dem Gehen im weglosen Gelände ist für Behinderte keine Selbstverständlichkeit. Die Betreuer beurteilen am ersten Tag die Fähigkeiten der Kursteilnehmer, bevor sie das Wochenprogramm erstellen.

Nach allen Regeln der Kunst wird der Kursteilnehmer angeseilt, bevor er am Übungsfelsen in die Höhe klettert.

Bernbiet zudem in « FurkArt », indem sie dem Steinkamin bei der Unterkunft gleich auch noch einen blauen Anstrich verpassten.

Keine Finanzierungsprobleme Sehr positiv für Stephan Meier waren die Rahmenbedingungen. « Die Finanzen waren diesmal kein zentrales Thema. Bei der Organisation musste eher auf die frühzeitige Zusammenstellung eines geeigneten Teams geachtet werden. » Die Initial-idee zur Durchführung kam ihm während der Planung eines Sponso-renlaufs, den er zur Finanzierung eines - damals erst gedanklich umrissenen - Sozialprojekts organisierte. Die Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Invaliden-Verband ( SIV ) erleichterte die Sache dann erheblich. Der SIV suchte ein Leitungsteam und übernahm in der Folge seinerseits einen Teil der Finanzierung, die Ausschreibung und die Kursadministration. Das fehlende Geld steuerten schliesslich zwei Bülacher Vereine bei: der Gemeinnützige Frauenverein und der Turnverein spendeten zusammen 1500 Franken.

Markus Kick, Zweidlen

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