Schloeth, Robert: Die Lärche, ein intimes Baumporträt
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Schloeth, Robert: Die Lärche, ein intimes Baumporträt

AT Verlag, Aarau 1996. Fr. 38. Robert Schloeth war während 27 Jahren Direktor des Schweizerischen Nationalparks. Zwei der vielen Lebewesen, die dort unter seiner Obhut standen, haben seine ganz besondere Zuneigung genossen: die Wasserspitz-maus und die Lärche. Ein kleines, verborgenes Säugetier, das kaum ein Parkwanderer zu Gesicht bekommt, und der gewaltige, ehrwürdige Baum, der auf weite Strecken die Landschaft beherrscht. Diesem widmet Schloeth sein neues Buch. Sein einstiger Lehrer und Doktorvater, Prof. Adolf Portmann in Basel, hätte seine Freude dran. Wie Portmann war Schloeth eigentlich Zoologe, aber eben nicht Nur-Zoologe, auch nicht Nur-Naturwissenschaftler: Staunen und Ehrfurcht vor allem Leben sind die Leitlinien dieses Buches. Das Ästhetische, das Künstlerische, ja gelegentlich das fast Mystische beherrschen manche Teile des Textes. Man merkt es: Robert Schloeth erlebt die Lärche, er versetzt sich in sie, er ist ihr Mitgeschöpf, sie ist das seine. So treffen wir denn nicht selten auf Ausdrücke wie Baumpersönlichkeit, Symbol des Lebens, Zärtlichkeit, Nahrung für die Seele und ähnliche. Auch ist der Text gewürzt mit auserlesenen Zitaten und lyrischen Gedichten, einige neben der deutschen auch in romanischer Sprache. Doch gibt das Buch auch viele handfeste Informationen, etwa über das Alter, über das Holz, über die Verbreitung der Lärche, über ihre Verwandten usw.

Mehr noch als vom Text lebt dieses Buch von den farbigen Bildern, die allermeisten Eigenaufnahmen des Autors, manche ganz- oder doppelseitig und von packender Schönheit. Da stehen einzelne bewundernswerte Baumindividuen, sie führen den Beschauer bald in die Gebirgslandschaft, der sie das Gepräge geben, bald zu faszinierenden Details in ihrer Krone, auf ihrem Geäst, an ihrer Rinde. So erfreut sich das Auge einmal an der Weite des Gebirges, einmal an der hellgelben Lärchenstamm-f lechte oder an dem Räupchen, das sich von den Nadeln ernährt. Es ist nicht ein wissenschaftliches Buch, es ist ein Buch « für offene Augen und ein ausgewogenes Gemüt » ( S.90 ), ein Buch zur eigenen Freude und zum Verschenken.

Gerhart Wagner, Stettlen

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