Superlative im Kinosessel
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Superlative im Kinosessel

IMAX-Everest-Film im Verkehrshaus Luzern'Mount Everest in IMAX-Grossbild-projektion2, Bilder von beeindruckender Schönheit und Wucht - sicher eine Kombination der Superlative. Ein Film, der natürlich all jene in ganz speziellem Mass anspricht, die eine engere Beziehung zur Bergwelt haben.

Dies ist die eine, die besonders empfehlenswerte Seite des Everest-Films. Ein anderer Aspekt ist die als « roter Faden » benutzte leicht rührselige Geschichte. Es handelt sich dabei um ei-ne-wohl kommerziell notwendige-Konzession an den breiten, über den interessierten Alpinistenkreis hinausgehenden Publikumsgeschmack.

Bewundernswerte Leistung Das Team um David Breashears und Robert Schauer hat Grossartiges geleistet. Es ist ihm dabei gelungen, die landschaftlich einmalige Gletscherwelt am höchsten Berg der Welt wie nie zuvor mit der Kamera einzufangen. Dort, wo der Film den Menschen zeigt, wo er versucht, den Beweggründen, den Anstrengungen, den Ängsten und der Selbstüberwindung der Expeditionsteilnehmer nachzugehen, ist er etwas weniger überzeugend. Neben durchaus guten Ansätzen erliegt er bisweilen der Tendenz, sich mit gut dokumentier-baren Gefühlsregungen zu begnügen, statt weiterzugehen und diese zu hinterfragen.

Das insgesamt als Dokumentarfilm angelegte Werk lässt durch die ästhetische Leichtigkeit der Darstellung kaum mehr die Anstrengungen erahnen, die nötig waren, um mit einer 18 kg schweren und unhandlichen Kamera bis auf den Gipfel des Everest zu gelangen - und dabei stets noch zu filmen.

Zusammentreffen mit der Tragödie von 1996 Eine besondere Aktualität erhält der Everest-Film durch den Umstand, dass das IMAX-Kamerateam zu jenem Zeitpunkt am Everest drehte, als sich das im Buch von Jon Krakauer3 beschriebene Drama um die beiden von Rob Hall und Scott Fischer geführten kommerziellen Expeditionen ereignete. Die IMAX-Equipe hat den Gipfel in einer nachfolgenden Schönwetterphase erreicht. Die Tragödie selbst, so auch die Frage nach ihren tieferen Ursachen, ist nicht Gegenstand des Films ( und will es auch nicht sein ). Die Tatsache, dass man darauf verzichtet hat, den sich hier anbietenden sensa-tionsorientierten Schwerpunkt zu setzen und auszuschlachten, wertet den Film eindeutig auf und zeugt von der Seriosität, mit der die Filmemacher ihr Werk nicht nur vorbereitet, sondern auch durchgezogen haben.

Entscheidend sind die Bilder Der IMAX-Film fasziniert durch seine Bilder. Vom vorbereitenden Mountainbike-Training im Arches National Park mit wahrhaft atemberaubenden Aufnahmen über eine ( etwas gestellte ) Klettersequenz bis zu eiDer Everest-IMAX-Film bleibt mindestens bis Ende Oktober im Programm. Bis 3O. Juni wird er von Mittwoch bis Samstag dreimal täglich, Sonntag bis Dienstag zweimal täglich gezeigt.

:'Vgl .den Beitrag « Everest-Film auf IMAX-Grossleinwand » in DIE ALPEN 1/98, S.19'Jon Krakauer: In eisige Höhen; vgl. Buchbesprechung auf S. 54 des vorliegenden Hefts Das Expeditionsteam auf dem Weg zum Basislager nem Helikopterflug durch Hima-layatäler, über das Lagerleben und die verschiedenen Etappen der Aufstiegsroute bis zum Gipfel lassen die Bilder den Betrachter nicht mehr los. Dadurch und davon lebt der IMAX-Film, und unter diesem Aspekt sollte man ihn auch auf sich einwirken lassen, eg

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