Swiss Cup und Genfer Meisterschaft für Nachwuchskletterinnen und -kletterer Michel Piola
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Swiss Cup und Genfer Meisterschaft für Nachwuchskletterinnen und -kletterer Michel Piola

Genf erlebte am Wochenende vom 14. und 15. Februar 1998 eine hochstehende Kletterdemonstration. Am Samstag fand ein Wettkampf im Rahmen des Swiss Cup der Kategorien Jugend und Junioren statt, am Sonntag die traditionelle Genfer Meisterschaft.

Swiss-Cup-Wettkampf für Jugend und Junioren

Ablauf Die Qualifikation dieser Prüfung für Teilnehmer unter 19 Jahren spielte sich in zwei Kategorien ab: « Routen » und « Bouldern ». Jeder Teilnehmer musste zwei Aufgaben in jeder Kategorie lösen. Dieser Modus verlangt einen Sinn für Taktik und die Fähigkeit, seine Kräfte gut einzuteilen, und konfrontiert gleichzeitig den Veranstalter mit ein paar zusätzlichen organisatorischen Problemen.

An der Kletterwand des Centre sportif de la Queue d' Arve mussten die beiden Qualifikationsrouten mit 10 Minuten Pause zwischen den Versuchen erklettert werden, während die beiden Boulder in höchstens 6 Minuten zu bezwingen waren; hier hatte jeder Wettkämpfer beliebig viele Versuche, wobei es für jeden Versuch Punkteabzüge gab.

Stärkere Beteiligung bei den Mädchen Zum ersten Mal seit langem gab es zwei Mädchenkategorien: Jugend und Juniorinnen ( für jede Altersgruppe sind mindestens fünf Anmeldungen nötig ). Da die Schwierigkeit der Routen jeder Kategorie angepasst wird, bleibt zu hoffen, dass von jetzt an immer mehr junge Frauen an den Swiss-Cup-Wettkämpfen mitmachen werden.

Tolle Ambience Die Wettkämpfe fanden in einer hervorragenden Ambiance statt. Dank der « Action » an der Wand und der engen Kontakte unter den Wettkämpfern wurde die Sprachbarriere sehr rasch überwunden. Im übrigen konnten die Wettkämpfer gratis von Bei den Juniorinnen gelang der ehemaligen Jugend-Weltmeisterin Iva Hartmann als einziger der Durchstieg der gesamten Wand im Final, womit sie sich dann auch problemlos an die Spitze setzte. Im Gegensatz dazu trennten die drei besten Junioren nur ein paar wenige Zentimeter. David Gisler gewann schliesslich vor Matthias Müller und Manuel Hassler.

Helene Maurer ( Jugend Mädchen ) war an diesem Wettkampfwochenende sehr erfolgreich: Sieg im Swiss Cup am Samstag und Genfer Meisterin am Sonntag.

einer zusätzlichen Annehmlichkeit an diesem Genfer Wochenende profitieren: Sie wurden von den kundigen Händen der Studenten und Lehrer der Ecole de Physiothérapie de Genève wieder in Form gebracht.

Erste entscheidende Standortbestimmung Dieser erste Durchgang im Rahmen des Swiss Cup 1998 war mit grosser Spannung erwartet worden, weil es sich um den ersten Wettkampf in diesem Jahr auf diesem Niveau handelte. Er diente daher den Mitgliedern der Nationalmannschaft als Standortbestimmung für die drei Wettkämpfe des Europacup in diesem Frühling und selbstverständlich für die Weltmeisterschaft der Junioren, die vom 16. bis zum 19. Juli 1998 in Moskau stattfindet. Es gab viele Gründe, weshalb die besten Kletterer der Schweiz - darunter die komplette Nationalmannschaft - nach Genf fuhren.

Finals und wichtigste Resultate Die Finals fanden an einer 13 Meter hohen, überhängenden Kletterwand statt. In der Kategorie Jugend Knaben gewann Mathieu Maurer vor dem favorisierten Roman Felix, während bei den Mädchen Hélène Maurer zuoberst auf dem Treppchen stand.

Genfer Meisterschaft

Der Wettkampfverlauf und die Ergebnisse Am Sonntag fand in einer weiterhin sehr guten Atmosphäre die dritte Ausgabe der Genfer Meisterschaft statt. Jeder wollte nicht nur sein Können demonstrieren, sondern spornte damit gleichzeitig auch die andern an, sich zu übertreffen. Der Modus war etwas anders als am Samstag. Die Qualifikation fand nur an Routen statt, die « flash » geklettert werden mussten ( d.h. nach einer Demonstration eines Vorkletterers und der Möglichkeit, die Konkurrenten zu beobachten ), die Finals « on sight » ( d.h. jeder einzeln, die Konkurrenten ausserhalb des Saals isoliert ).

Jugend Mädchen 1. Hélène Maurer, La Croix-de-Rozon GE 2. Nadège Nassivera, Porrentruy JU 3. Coralie Monney, Carouge GE Jugend 1. Mathieu Maurer, La Croix-de-Rozon GE 2. Roman Felix, Rothenbrunnen GR 3. Simon Anthamatten, Zermatt VS e « a Matthias Müller, zweiter bei den Junioren, am Quali-fikationsboulder « Vert ». Bei solchen Bewegungsabfolgen ist es wichtig, dass die Körperspannung erhalten bleibt.

Siegerinnen und Sieger der Genfer Meisterschaft 1998 Anouk Piola ( Jugend B, « Minimes », Mädchen ), Vincent Raymond ( Jugend B, « Minimes », Knaben ), Mathieu Holz ( Kinder, « Benjamins », Knaben ), Hélène Maurer ( Kinder, « Benjamines », Mädchen ), Mathieu Maurer ( Jugend A, Knaben ), Stephanie Louis ( Juniorinnen ) und Thibault Jungi ( Junioren ).

Positive Bilanz Die 130 begeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Wochenendes in der Vertikalen bestätigen den zunehmenden Erfolg des Kletterns als äusserst attraktive und spektakuläre Sportart, die den Ehrgeiz hat, sich einen Platz im Programm der Olympischen Spiele zu erringen ( Demonstrationssportart an den Olympischen Spielen von Lillehammer ).

Gem. Mtlg. Michel Piola, Genf ( ü )

sultate Swiss Cup Gen

Juniorinnen 1. Iva Hartmann, Maienfeld GR 2. Alexandra Eyer, Zürich 3. Stéphanie Louis, La Croix-de-Rozon GE Junioren 1. David Gisler, Uhwiesen ZH 2. Matthias Müller, Reichenbach BE 3. Manuel Hassler, Biel/Bienne BE

»it, Medizin, fswesen

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ten - auch wegen Schockeinwirkun-gen - nicht imstande. Nach der Ankunft der zweiten Seilschaft in der Aostahütte alarmierte der Hüttenwart um 15.45 Uhr die Bergrettung mit dem Hinweis, die Verunfallten seien auf Schweizer Boden. Eine halbe Stunde später ergab eine Rückfrage bei der Air Zermatt, dass diese von Italien kein Aufgebot erhalten hatte. Kurze Zeit später setzte ein Heli der Air Green bei der Hütte einen Retter ab. Zwischen diesem Retter und der Air Zermatt fand ein Telefongespräch statt.

Wegen des schlechten Wetters konnte Air Zermatt nicht auf den Westgrat der Dent d' Hérens fliegen. Der Funkkontakt war schlecht. Beide im Einsatz stehenden Gesellschaften glaubten, dass die andere die Verletzten hole. Die zweite Entlebucher Seilschaft verliess die Hütte Richtung Tal in der Gewissheit, am Montag im Spital von Visp ihre Kollegen besuchen zu können.

Abstieg aus eigenen Kräften Um ca. 18 Uhr hatten sich die Verletzten von ihren Schmerzen und vom Schock soweit erholt, dass sie den Abstieg vom Westgrat zum Skidepot wagten. Dabei gaben sie einem überfliegenden italienischen Heli alpine Notsignale. Mit Mühe erreichten sie gegen 23 Uhr die Hütte und wurden von mehreren dort anwesenden Bergführern gepflegt. Die Frage, warum die italienischen Rettungsmannschaften nicht Richtung Unfallort aufgestiegen oder teilweise geflogen sind, ist bis heute nicht beantwortet. Als die Air Zermatt in der Die Koordination der verschiedenen Rettungsdienste in den grenznahen Gebieten funktioniert in der Regel gut. Wie das Beispiel einer Entlebucher Seilschaft zeigt, können aber Probleme auftreten. Kenntnisse über die Zusammenhänge und eine entsprechende Ausrüstung mit Funkgeräten erleichtern in einem solchen Fall Bergung und Repatriierung.

Unfall an der Dent d' Hérens Beim Abstieg von der Dent d' Hérens über den Westgrat am 2O. April 1997 glitt eine Entlebucher Seilschaft auf einer Sektionstour aus und rutschte rund 150 Meter über Firn in die Tiefe. Die zweite Seilschaft leistete Erste Hilfe. Zu einem Abstieg waren die Verunfall- Weiter oben ist das Gelände felsig und exponiert. Über diese Route sind die Verletzten nach einigen Stunden Warten auch abgestiegen.

1 Aufstieg von der Hütte 2 = Skidepot 3 = Unfallplatz Schönbielhütte telefonisch erfuhr, dass die Verunfallten in der Aostahütte eingetroffen seien, erachtete sie ihren Auftrag als erfüllt und flog am nächsten Morgen ins Tal.

Wer musste ins Tal fliegen?

Am Montagmorgen transportierte die italienische Air Vallée die Verletzten ins Spital von Aosta. Von dort holte sie einer ihrer Kameraden ab, nachdem die zweite Seilschaft am Sonntagabend bereits nach Hause gefahren war. Die Frage, ob Air Zermatt die drei Verunfallten nicht vor dem Rückflug nach Zermatt in der Aostahütte hätte abholen können, beantwortete Einsatzleiter Bruno Jelk mit der Feststellung: « Wir hatten keinen Auftrag mehr. » Der Hüttenwart, Seilschaftsführer Josef Bucher oder sonst jemand hätte dies beantragen müssen. Josef Bucher erinnert sich aber: « Wir waren nach der stundenlangen Ungewissheit froh, dass wir irgendwie ins Tal kamen. » In der Regel klappt es Laut Bruno Jelk klappt die Organisation zwischen dem Wallis und Italien im allgemeinen gut. An diesem Sonntag seien verschiedene ungünstige Faktoren zusammengekommen. Für Seilschaften, die in diesem Gebiet in die Berge gehen, gibt es wohl nur einen Rat: So weit als möglich selber die Kontrolle über die verschiedenen Rettungselemente wahrnehmen.

Dent d' Hérens von Westen: Die Landesgrenze befindet sich zwischen der Firnflanke und der Felswand.

Verbindung über Funk Eine einfache Möglichkeit bieten dazu mobile Funkgeräte. In Zukunft will sich Josef Bucher besonders für Touren im Grenzgebiet damit ausrüsten. Ein Alarm direkt ab der Unfallstelle wäre bis zur Einsatzzentrale im Wallis gelangt. « Diese hätte wahrscheinlich die Federführung der Bergung bis zur Hospitalisierung wahrgenommen », erklärt Hans Jaggi, Verantwortlicher für das Rettungswesen von der SAC-Geschäftsstelle, auf Anfrage.

Einschränkungen bieten indes die limitierten Reichweiten der verschiedenen Systeme. Das Regacom funktioniert in der Schweiz zuverlässig, jenseits der Grenze aber kaum. Dies gilt auch für das nationale Natel-Netz. Erschwerend wirkt bei Bergtouren, dass in abgelegenen Regionen Verbindungen oft nicht zustande kommen. Bei entsprechenden Basis-stationen stellen individuelle Funkgeräte wohl die sicherste Verbindung dar.

Alois von Wyl, Malters

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