Titelsegen auf europäischer Ebene
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Titelsegen auf europäischer Ebene Eine Traumsaison für das Swiss Team

Catherine Mabillard und Sandra Zimmerli, Europameisterinnen, Jean-François Cuennet und Heinz Blatter sowie Florent Troillet (Junioren) und Marcel Marti (Jugend), Gewinner des Europacups, dazu mehrere Medaillen im Einzelklassement der Europameisterschaft – noch nie hat das Swiss Team so erfolgreich abgeschnitten. Am Ende einer von schwierigen Wetterverhältnissen geprägten Saison lässt sich feststellen: Die vor drei Jahren begonnene Aufbauarbeit trägt Früchte. Zusätzliche Mittel und eine bessere Unterstützung im Materialbereich sollten die Möglichkeit bieten, diese Leistungen zu bestätigen, ja sogar zu verbessern.

Die Zukunft führt über die Entwicklung der Ausbildung der unter 20 Jahre alten Athleten. Alle Jungen, die den Skitourenlauf lieben, können sich an ihren JO-Leiter oder an die Verantwortlichen der Regionalzentren wenden, um an Rennen in der Schweiz oder – wenn selektioniert – im Ausland teilzunehmen. Niemand braucht bereits ein Meister zu sein, denn der Skialpinismus als Volkssport steht allen offen.

Der Hauptpunkt bleibt allerdings die Suche nach Mitteln bei den Sponsoren; auch eine breitere Unterstützung im Bereich Material und Ausrüstung wäre wünschenswert. Ohne diese Mittel würde der Skialpinismus in der Schweiz schnell von seinem jetzt erreichten Gipfel herunterkommen. Dies ist auf jeden Fall die Erkenntnis, die man in der zuständigen SAC-Kommission unter der Führung von Félicien Morel zieht.

Die Saison begann mit einer «historischen» Überraschung: Das Duo Blatter– Cuennet gewann den ersten Lauf des Europacups in Gavarnie in den französischen Pyrenäen. Dieser Sieg gab dem Team so viel Selbstvertrauen, dass es ihm gelang, während der ganzen Saison eine führende Rolle zu spielen. Die beste Leistung gelangen Blatter und Cuennet allerdings mit ihrem dritten Rang im Massiv von Adamello (Italien), in einem Rennen, in dem die ganze internationale Elite, inklusive die Italiener, am Start war. Letztere nehmen in der Regel am Europacup nicht teil, weil er weniger hoch dotiert ist als die nationalen Rennen in Italien.

Ein weiterer Höhepunkt war der Europameistertitel von Catherine Mabillard und Sandra Zimmerli in Les Contamines, einem Rennen, das vom Schweizer Männerteam mangels zur Verfügung stehender Wettkämpfer nicht bestritten wurde. Dieser einzige Makel des ganzen Winters wurde durch den Erfolg bei den Frauen kompensiert. Wenig später musste Sandra Zimmerli allerdings wegen einer Verletzung die Saison und ihre Karriere beenden. Eine grosse Meisterin, die abtritt.

Bei der Einzel-Europameisterschaft von Jaca in Spanien sammelten die Schweizer trotz Schneegestöber und sibirischer Kälte Medaillen. Der Titel bei den Männern ging an den im Schweizer Team integrierten Liechtensteiner Olivier Naegele, während Heinz Blatter Silber holte. Jean-Philippe Blum gelang das gleiche Kunststück bei den Espoirs. Bei den Junioren gingen Gold und Silber an Florent Troillet und Sébastien Wiederseiner. In der Kategorie Jugend gewann Marcel Marti die Goldmedaille.

Für Nationaltrainer Raphy Frossard und die Verantwortlichen des Nachwuchses unter Romain Ducret bleibt die vergangene Saison eine der erfolgreichsten des Schweizer Skialpinismus. Im nächsten Jahr geht es darum, die Leistungen zu bestätigen. Das Schwierigste bleibt noch zu tun. Ihre grosse Hoffnung geht dahin, finanziell und materialmässig Unterstützung zu finden. Übrigens: Einer der beiden Gewinner der Europacups musste seine Ski selber bezahlen!

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