«Vater der Landeskarten» geehrt.
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«Vater der Landeskarten» geehrt. Gedenk-Pyramide für Eduard Imhof

Die Gemeinde Fahrni ob Steffisburg (BE) gedenkt seines prominenten Bürgers Eduard Imhof (1895-1986): Bei den Koordinaten 616.320/182.830 steht auf 915 m seit einigen Wochen eine Pyramide, wie sie früher auf den Triangulationspunkten im Jura und in den Voralpen anzutreffen waren. Eduard Imhof, ETH-Professor für Kartografie, gilt als «Vater der Landeskarten».

«Alpinist und Topograf - ein Herz und eine Seele», überschrieb SAC-Eh-renmitglied Imhof einen seiner Artikel im SAC-Sonderheft Die Alpen 1/79. Und das war er Zeit seines Lebens. Schon als Schüler half er seinem Vater, einem vorerst nach Schiers, später nach Zürich ausgewanderten Berner Oberländer, bei der Bearbeitung der « Itinerarien » des Schweizer Alpen-Clubs für das Bündnerland. Ar-beitete er für den Clubführer Adula (1911-1915) noch mit seinem Vater zusammen, stammte der Clubführer Rhätikon (1936) ganz aus seiner Feder.

1919 erhielt Eduard Imhof einen Lehrauftrag und ab 1925 eine Professur für Kartografie an der ETH Zürich. Tausende von Studenten führte er in dieses Wissensgebiet ein. An vorderster Front kämpfte er während des « siebenjährigen Kartenkrieges » ( 1927-1934 ) für vollständige Mass-stabreihen über das ganze Land, namentlich auch für jene 1:25000. Er erarbeitete die Grundregeln für gute Kartengrafik und setzte sie in seinem Werk, das u.a. 17 grosse Wandkarten, 24 Schülerkarten und über 1000 Atlas-karten auch für die Schulatlanten und den thematischen Landesatlas der Schweiz umfasst, um. Als « Bildhauer der Berge » schuf er Reliefs zum Teil in monumentaler Grosse wie jene von Bietschhorn und Windgälle ( Massstab 1:2000 ) für die Landesausstellung 1939.

«Landkarten sind Götterpapiere», schrieb Eduard Imhof einmal. Die Götter liessen bei der Einweihung der Gedenkstätte Berge und Hügel von Wolken und Nebel verhüllen, sodass die von einem lokalen Grafiker geschaffenen Panoramen nicht mit der Natur verglichen werden konnten. Als SACIer wissen wir aber, dass diese «Götterpapiere» ein wichtiges Hilfsmittel bei unsern Unternehmungen sind, zu deren Grundlagen Eduard Imhof Entscheidendes beigetragen hat.

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