Wettkampfkalender 1997
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Wettkampfkalender 1997

( Stand Februar 1997 ) Die auf der untenstehenden Tabelle mit einem * gekennzeichneten Wettkämpfe zählen für das Swiss Ranking.

Im vorliegenden Wettkampfkalender sind nur jene für den Swiss Cup zählenden Wettkämpfe ( d.h. nicht alle ) aufgeführt, deren Daten bei Redaktionsschluss definitiv feststanden.

Internationale, nationale und regionale Wettkämpfe ( Weltcup, Europacup, Swiss Cup und Regionalwettkämpfe )

Jer Gebirgswelt

La difesa dell'ambiente

»rotection

le la montagne

Sportklettern - Breitensport Klettern hat in der Schweiz eine lange Tradition. Sportklettern ist auf dem Weg, sich zu einem Breitensport zu entwickeln. Immer mehr Menschen ( vor allem junge ) kommen mit dieser faszinierenden Natursportart in Kontakt. Die wenigsten beschränken sich dabei auf die Halle, wo heute vielfach der erste Kontakt mit dem Klettern erfolgt und die ersten Klettererfahrungen gemacht werden. Somit geht der Trend jeweils bald einmal zum Klettern in der Natur, was notgedrungen zu Neuerschliessungen, Erhöhung der Routenzahl und stärkerer Frequentierung bereits bestehender Gebiete führt. Gleichzeitig haben sich auch die Bedürfnisse und damit die Formen des Kletterns verändert, indem kürzere, voll mit Bohrhaken und Toprope-Umlenk-Sicherungen ausgerüstete Routen zum Standard werden.

Kletterer als Naturnutzer Klettern ist eine Nutzungsform der Naturlandschaft. Damit tritt es automatisch in Konkurrenz mit anderen Felsnutzern wie Pflanzen und Tieren, aber auch mit der Nicht-Nutzung, dem Recht von Natur und Landschaft auf ein ungestörtes Dasein. Deshalb muss immer - gerade im Hinblick auf breitensportliche Entwicklungen -eine Interessenabwägung stattfinden. Ganz besonders gilt dies natürlich in Naturschutzgebieten, wo stets zuerst die Bedürfnisse der Natur beurteilt und auch die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden müssen -und sei es ein Kletterverbot. Damit wird auch klar, dass in diesen Fällen eine Informationspflicht seitens der Kletterer besteht.

Zunehmende Sensibilisierung In den letzten Jahren wurden die Kletterer in der Schweiz zunehmend für diese Problematik sensibilisiert. Eine wichtige Rolle spielten dabei sicher die Meldungen aus Deutschland, wo es zum Teil zu starken Spannungen mit einer entsprechenden Verhärtung der Fronten zwischen Kletterern und Naturschützern kam. Die Kletterer organisierten sich daraufhin in Interessengemeinschaften ( IG Klettern ), und auch der Deutsche Alpenverein ( DAV ) nahm sich der Sache intensiv an. In einigen Gebieten wurden konstruktive und auf Kooperation aufbauende Nutz- und Schutzkonzepte erreicht, in andern dauern die Konflikte noch an.

Heutige Lage und Zukunftsperspektiven Im ALPEN-Monatsbulletin 4/95 ( S. 132 ff. ) erschien ein grösserer Bericht zum Thema « Klettern und Naturschutz ». Dieser befasste sich grundsätzlich mit den damit einhergehenden Fragen und Entwicklungen, zeigte am Beispiel der Säliflüh bei Olten Lösungsmöglichkeiten auf und wies dabei auch auf eine umfassende Studie hin, mit der die Aargauer Kletterfelsen erfasst wurden. Heute, nahezu zwei Jahre später, ist es sicher von Interesse, diesen Problemkreis wieder aufzugreifen, sich dazu ein paar allgemeine Gedanken zu machen, über den Stand der Dinge vor allem im Jura zu berichten und dann noch mögliche Perspektiven für die Zukunft zu skizzieren.

Vom Wert des Kletterns Gerade im Zusammenhang mit der Frage von Einschränkungen des Kletterns oder gar Felssperrungen ist es angebracht, immer wieder auf den Wert dieses Sportes hinzuweisen.

Ein mehr oder weniger starker Drang zum Klettern ist jedem Menschen auf Grund eines im Verlauf seiner Entwicklungsgeschichte entstandenen Musters gegeben. Darum auch klettern Kindern stets gerne auf Bäume. Klettern an natürlichen Felsen ist - ganz speziell für Kinder und Jugendliche - somit aus pädagogischer, psychologischer, medizinischer und sozialer Sicht eine ausserordentlich sinnvolle, ganzheitliche Tätigkeit. Die Gesellschaft sollte deshalb ein Interesse daran haben, Klettern in der Natur zu fördern. Beim Klettern an natürlichen Felsen werden alle, ob bewusst oder unbewusst, in positivem Sinne von der Natur beeinflusst. Bei entsprechender Ausbildung kann zugleich mit der Sportart auch Kenntnis und Respekt gegenüber der Natur vermittelt werden.

Vereinzelte Kletterverbote ( z.. " " .B. Mattstock bei Amden, Lindental bei Bern ) und Gerüchte um Felssperrungen schreckten die Kletterer aber auch in der Schweiz auf und sorgten für einige Aufregung.

Vorbilder im Jura Im Jura werden immer mehr Routen sowohl in den traditionellen Gebieten als auch an neuen Felsen erschlossen. Mit der gleichzeitig ansteigenden Zahl von Kletterern wächst deshalb die Befürchtung, dass es zu erheblichen Belastungen dieser landschaftlichen und ökologischen « Kleinwildnisse » kommen könnte.

Anfang der neunziger Jahre wurde im Gebiet des Juras die in diesem Zusammenhang entstehende Problematik erkannt. Aus Klettererkreisen ergriffen nun einzelne - voneinander unabhängig - die Initiative, indem sie sich intensiver mit solchen Fragen Klettern an natürlichen Felsen ist - ganz speziell für Kinder und Jugendliche -aus pädagogischer, psychologischer, medizinischer und sozialer Sicht eine ausserordentlich sinnvolle, ganzheitliche Tätigkeit.

auseinanderzusetzen begannen. Im Aargauer Jura wurde dieser Prozess durch Vorstösse der Gemeinden wegen der Benützung vor allem eines Klettergebietes ( Säliflüh; später noch Siggenthaler Fluh ) bei den lokalen SAC-Sektionen ausgelöst. In der Region Basel ging die Initiative von den Kletterern selbst aus. Beidenorts werden zusammen mit den Behörden und den Naturschutzorganisationen für alle Seiten akzeptable Lösungen gesucht und gefunden. Beide Fälle sind beispielhaft, weil sie, basierend auf einer Kooperation zwischen allen Interessierten, zu naturschonenden Lösungen kommen. Deshalb sollen Entwicklung und heutiger Stand der Projekte kurz vorgestellt werden.

Basler Jura: « IG Klettern » Die Pflege von Klettergärten hat im Basler Jura eine lange Tradition. Schon in den siebziger Jahren wurden Weglein angelegt, Routen unterhalten und Abfallbeseitigungsaktionen durchgeführt. Doch lange blieb es bei Einzelaktionen und Einzelinitiativen, und der Aspekt des Naturschutzes stand weniger im Vordergrund. Ein erster Anlauf zu einer breiteren Koordination und Abstützung wurde Anfang der neunziger Jahre vom neugegründeten Sportkletterclub « Bâlroc » unternommen. Daraus entstand 1995 die « IG Klettern Basler Jura»1. Sie umfasst alle lokalen SAC-Sektio-nen, den Kletterclub Bälroc, den AACBa ( Basel ), den Firmensport, Mountain Wilderness sowie nichtor- 11 G Klettern Basel, Martin Gadient, Falken-steinerstr. 20, 4053 Basel, Tel. G 061/688 86 85 ganisierte Kletterer - mithin rund 5000 bergsportaktive Personen. Die IG dient als Kontakt- und Koordinationsstelle. Sie will besonders auch nichtorganisierte Kletterer aus der nahen oder ferneren Umgebung motivieren, sich in den Kletterfelsen umweltbewusst zu bewegen. Die IG hat schon viele konkrete Ergebnisse erreicht. Die einzelnen Mitgliedsgrup-pen ( Sektionen, Bälroc usw. ) übernahmen dabei die Patenschaft über die 11 wichtigsten Kletterflühe. Diese c a Kletterer dürfen in Zukunft nicht nur ihren Fels und die Schwierigkeit sehen, sie müssen ihr Bewusstsein erweitern und schärfen für die Bedürfnisse der Natur.

Bouldern im Lindental bei Bern - heute aus naturschützerischen Gründen verboten. Die Auseinandersetzungen um dieses Verbot, das aus Kletterersicht nicht ganz nachvollziehbar ist.

« Paten » führen nun regelmässig Pfle-geaktionen durch und sanieren nach Bedarf Routen und Wege. Eine zentrale Sanierungsstelle koordiniert und bezahlt die Routensanierungen. Ein Basler Kletterkodex2 wurde verfasst, an einen grösseren Kreis verteilt und an den wichtigsten Kletterflühen auf Aluschildern angebracht. Ein Merkblatt für Routensanierungen und eine Montageanleitung für Klebehaken helfen den Routensanierern bei ihrer Arbeit.

Im weiteren wurde eine über mehrere Jahre sich erstreckende Studie Felsinventar Basler Jura und Schutzkonzept in Auftrag gegeben. Sie wird von einem Biologen unter aktiver Mithilfe von IG-Mitgliedern durchgeführt. An den Kosten von rund Fr. 9000O. beteiligen sich massgeblich das BUWAL und der SAC. Die Studie hat folgende Zielsetzungen:

- Die Umweltbelastung durch Klettern und andere Freizeitaktivitäten in der Gesamtheit der Felsen sowie an einzelnen ausgewählten Flühen abzuschätzen - Die Kletterkreise für die Anliegen der Natur zu sensibilisieren - Schutzmassnahmen für die Flühe vorzuschlagen - Eine allgemeine, auch in anderen Regionen anwendbare Methode zur Bewertung der Umweltverträglichkeit des Sportkletterns zu entwickeln.

Basierend auf dieser Studie soll dann ein Kletter-Nutzungskonzept für die ganze Region erarbeitet werden. Dieses wird mit Sicherheit von den Kletterern Verzicht auf die Erschliessung gewisser Gebiete und zeitlich/örtliche Einschränkungen in anderen Gebieten verlangen. Es darf erwartetet werden, dass dies wegen der guten Kooperation von den Kletterern auch akzeptiert und eingehalten werden wird.

Aargauer Jura: « Zugpferd » Pit Hofer Im Aargauer Jura gab es ganz konkrete Auslöser, die dazu führten, sich mit der Problematik auseinanderzusetzen. 1993 erschien in einem Lokalblatt ein Artikel über das Sportklettern an den Säliflüh - dem regional wichtigsten und seit langer Zeit benutzten Klettergarten zwischen Olten und Aarburg. Dies löste einen Vorstoss der Gemeinde bei der lokalen SAC-Sektion aus, der das Klettern in Frage stellte. Die Kletterflühe liegen in einem WNI-Gebiet ( Wald-Naturschutzinventar, kantonal ) und sind darüber hinaus in weiteren kantonalen biologischen Inventaren ( Reptilien, Flora ) als spezieller Standort enthalten. Ähnlich verlief es im Für das Fluhinventar des Basler Jura werden die Felsengebiete nach ihren biologischen Aspekten und den Benutzungsfolgen genau aufgenommen. Feldbuch-skizze Bärenfels Ost ( von D. Knecht, Biologe, dem Autor der Basler Studie ) Jurafelsen sind aus biologischer und landschaftlicher Sicht sehr spezielle Räume, kleine « Wildnis-Inseln » inmitten der Kulturlandschaft ( Bärenfels bei Basel ).

Brugg und Baden. Es darf als grosses Glück für die Kletterer betrachtet werden, dass der engagierte Kletterer und Bergsteiger Pit Hofer sich mit grossem Einsatz der Sache annahm: Dank seines Verhandlungsgeschicks und seiner geradlinigen Art gelang es ihm, eine Verhärtung der Fronten gar nicht erst entstehen zu lassen, sondern bei Gesprächen und Begehungen vor Ort zusammen mit Behörden und Naturschutzvertretern zu sachlichen, kooperativen Lösungen zu kommen. Auch für den Aargau wurde eine Felsinventar-Studie3 erstellt. Sie geht etwas weniger ins Detail als die grosse Basler Studie. Für die Säliflüh konnte man sich auf ein Nutzungskonzept einigen, das Massnahmen wie Sperrung einiger Zonen, Wegbau, Routensanierung mit Umlenkhaken zum Schutz der botanisch sensiblen Schutz der Gebirgswelt rung fragen, ob diese noch naturverträglich sind. Und nicht nur das: Sie haben sogar die Pflicht, sich zu informieren - zumindest ob die für eine klettermässige Erschliessung vorgesehenen Felsen in einem Schutzgebiet liegen, sei es nun kommunal, kantonal oder national. Die Alpen erleben in den letzten Jahren eine eigentliche Erschliessungs- und Nutzungwelle, die selbst die abgelegensten, bisher noch völlig unberührten Nischen und Ecken zu erfassen beginnt. Etwas krass ausgedrückt, ergibt sich daraus das Bild eines Angriffs zu Land, zu Wasser und aus der Luft von Skifahrern, Snowboardern, Wanderern, Bergsteigern, Mountainbikern, Schneeschuh lauf ern, durch Canyoning, Hydrospeed, Gleitschirmfliegen und was der neuen « Abenteuersportarten » noch mehr sind.

Was hat der SAC damit zu tun?

Alle Kletterer müssen für diese Problematik sensibilisiert werden. Aus der Sicht der Natur und für Aussenstehende sind sie nichts anderes als Nutzer oder Störenfriede unter vielen anderen. Dies mussten wir beispielsweise in einem noch laufenden Kon-fliktfall in den Berner Voralpen ganz klar zur Kenntnis nehmen.5 Deshalb sollten die Kletterer selber die Inititia-tive ergreifen, sich zusammen mit Naturschützern an einen Tisch setzen und nach kooperativen Lösungen suchen. Dies sollte mögichst in den Regionen passieren, am besten unter Einbezug der lokalen SAC-Sektionen, aber auch auf gesamtschweizerischer, später sogar auf alpenweiter Ebene. Endziel wäre, ein alpenweites Leitbild und Massnahmen für ein naturverträgliches Klettern in der Zukunft zu erarbeiten, das von den Kletterern auch eingehalten und umgesetzt wird. Impulse in dieser Richtung, Auf-klärungs- und Bewusstseinsarbeit sollten vom SAC aus kommen. Der SAC ist meiner Meinung nach auch gefordert, eine aktive Koordinationsrolle zu übernehmen. Ich sehe darin eine wichtige Aufgabe für mich und das Ressort « Schutz der Gebirgswelt » in Zusammenarbeit mit den Ressorts « Sportklettern », « Alpinismus » und « Jugend ».

Neben dem SAC sind aber auch alle Kletterer gefordert, ihr eigenes Tun vermehrt auch auf die Bedürfnisse der Natur hin zu hinterfragen.

Jürg Meyer, SAC-Beauftragter für den Schutz der Gebirgswelt Ausstiegs-Felsköpfe ( die nun nicht mehr betreten werden müssen ). Anbringen von Informationstafeln, Information über die Kletterpresse und Überwachung des Gebietes umfasste. Es wurde viel Arbeit in die Realisierung gesteckt, wobei ein wesentlicher Teil im Rahmen praktischer Übungen und Einsätze anlässlich von Gebirgs-WKs durchgeführt werden konnten. Ähnlich wie im Räume Basel wurde eine « IG Klettergarten Säliflüh » mit Pit Hofer als Koordinator und vom SAC beauftragter Regional-Koordinator gegründet.4 Bis jetzt funktioniert das Konzept gut, an der Säliflüh besteht nun ein Nebeneinander von Kletterern und Natur, das beiden langfristig gerecht wird - ein Beispiel für nachhaltige Nutzung.

Ausstrahlung in den weiteren Jura Das Basler und das Aargauer Beispiel machen Schule. Auf Anregung von Etienne Gross ( Redaktor DIE ALPEN ) und Pit Hofer wurde eine Studie für den Solothurner und Berner Jura in Auftrag gegeben, die Pit Hofer mit den ihm zur Verfügung stehenden Fachleuten unterdessen fertiggestellt hat.5 So stehen auch in diesem grossen Gebiet die Chancen gut, dass ein Nutzungskonzept gefunden werden kann, das den Bedürfnissen der Natur und der Kletterer gerecht wird. Westlich der Birs sind bisher noch keine vergleichbaren Aktivitäten erfolgt, doch wahrscheinlich wird sich die Idee auch weiter gegen Westen ausbreiten - zum Nutzen von Natur und Kletterern.

Und die restliche Schweiz?

Ist die Problematik Klettern und Naturschutz ein Jura-spezifisches Problem? Sicher nicht - auch wenn in den Alpen ganz andere Verhältnisse herrschen und sehr viele Sportkletter-felsen dort nicht dieselbe floristisch-faunistische Sonderstellung aufweisen wie im Jura ( und im Mittelland ). Dafür können andere Konflikte, beispielsweise mit dem Wild, dazukommen. Auch in den Alpen müssen die Kletterer sich in Zukunft bei jeder geplanten Erschliessung oder SanieDer Kletterkodex kann bei der IG oder der Geschäftsstelle SAC bezogen werden.

3 Klettern und Naturschutz im Konflikt? Eine Bestandesaufnahme im Kanton Aargau. Stephan Schader und Daniel Vonder Mühll, 1995 " Pit Hofer, Lischweg 14, 4803 Vordemwald, Tel. G 062/746 14 18 5 Es geht um den Klettergarten Seebergsee im Diemtigtal. Wir informieren darüber zu gegebener Zeit.

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