Zum 50-Jahre-Jubiläum des Alpenvereins Südtirol
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Zum 50-Jahre-Jubiläum des Alpenvereins Südtirol

13 Kilometer südöstlich der Chamana Lischana steht die bewirtschaftete Sesvennahütte des Alpenvereins Südtirol, dessen bergsteigerisches Arbeitsgebiet somit direkt ans Unterengadin grenzt. Der weniger bekannte Alpenverein Südtirol ist also einer der unmittelbaren Nachbarn des SAC. Sein Jubiläum gibt Anlass für einen kurzen Seitenblick auf ein Stück alpine Zeitgeschichte jenseits der Grenze.

Gründung nach dem Zweiten Weltkrieg In unmittelbarer Nachbarschaft der Schweiz konnte in diesem Jahr der Alpenverein Südtirol ( AVS ) sein 50jähriges Bestehen feiern. Neben den heute weit über 100jährigen Alpinistenvereinigungen des Alpenraums scheint der AVS überraschend jung. Wer nach der Ursache fragt, stösst auf eine Folgewirkung des Ersten Weltkriegs: Vor 1918 bestanden in dem damals zur k.k. Monarchie Österreich-Ungarn gehörenden Südtirol bereits 17 Sektionen des ehemaligen « Deutschen & Österreichischen Alpenvereins ( DÖAV ) » mit 18 eigenen Hütten. Diese Sektionen wurden 1923 in dem im Friedensvertrag von St-Germain Italien zugesprochenen Gebiet von den neuen Machtha-bern aufgelöst und ihrer Hütten enteignet. Jegliche weitere Vereinstätigkeit wurde untersagt.

Erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gelang es einigen ehemaligen DÖAV-Mitgliedern, unter Umgehung der neuen italienischen Staats-organe bei der amerikanischen Mili-tärregierung für Italien die rechts-wirksame Genehmigung für einen eigenen deutschen Bergsteigerverein zu erwirken. Im Juni 1946 gründeten sie ihren « Alpenverein Südtirol » in der Tradition des DÖAV. So konnte beispielsweise die AVS-Sektion Bozen ihr 125jähriges Bestehen bereits vor dem 5O. Jubiläum des Südtiroler Gesamtvereins begehen.

18 vereinseigene Hütten und Biwaks Dem jungen Verein verweigerte der italienische Staat fast zwei Jahrzehnte die volle rechtliche Anerken- nung. Erst dank dem energischen Einsatz des damaligen Südtiroler Landeshauptmanns Dr.. " " .Silvio Magnago gelang in Rom der Durchbruch; der AVS erhielt sogar eine hohe Entschädigungssumme ( 650 Millionen Lire ) für seine verlorenen Hütten. Damit hat dieser alpine Verein 18 neue Hütten und Biwaks gebaut, die allen Bergsteigern offen stehen. Was die Wege angeht, ein Sektor, der bei Alpenvereinen zum Hüttenwesen gehört, konnte der AVS rund 8000 Kilometer wieder instandsetzen, markieren oder gar neu anlegen.

Heute widmet sich der AVS bevorzugt dem Schutz der Natur im gesamten Landesgebiet Südtirol. Diese Haltung wie auch der vorbildliche Bergrettungsdienst wirkten sich als anregende Impulse auf seine italienischen Nachbarn aus. Die Südtiroler Sektionen des Club Alpino Italiano ( CAI ) sind dem AVS seit den Anfängen kameradschaftlich verbunden, und die Zusammenarbeit mit den Zentralorganen ist so, wie man dies unter Bergsteigern erwarten darf.

Gesellige Jubiläumsfeier in Meran und Bozen In Anwesenheit des Südtiroler Landeshauptmanns, des Zentralpräsidenten des CAI und der Vorsitzenden der befreundeten Alpenvereine Deutschlands und Österreichs hat der Alpenverein Südtirol im Juni 1996 in Meran und Bozen seinen 5O. Geburtstag gefeiert. Die Erfolgsbilanz, die der Erste Vorsitzende Luis Vonmetz dort vortragen konnte, wies diesen Verein als vollwertigen und quicklebendigen Alpinistenverband aus, der heute in hohem Masse Jugendliche und Familien anzieht.

Viele der Leistungen des AVS entwickelten sich auf der gemeinsamen historischen Basis parallel zum Oesterreichischen und zum Deutschen Alpenverein. Über die eng verwandten Aufgaben aller alpinen Vereine hinaus erfüllt der AVS, der mit rund 32000 Mitgliedern grösste und bedeutendste Verein des Südtirols, zusätzlich eine besondere Mission, denn er spielt eine wichtige Rolle für den kulturellen Fortbestand der deutschsprachigen Minderheit im gesamtitalienischen Rahmen.

Peter Grimm, D-StarnbergEine typische Südtiroler Landschaft: Bödenseen und im Hintergrund die Drei Zinnen

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