SAC Swiss Team für Einzelrennen in Madonna di Campiglio (ITA) disqualifiziert | Schweizer Alpen-Club SAC
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SAC Swiss Team für Einzelrennen in Madonna di Campiglio (ITA) disqualifiziert ISMF Weltcup 2021

Das gesamte SAC Swiss Team wurde für das am Sonntag, 28. März stattfindende Einzelrennen beim Weltcupfinale in Madonna di Campiglio (ITA) disqualifiziert. Auch von den anschliessenden Feierlichkeiten wurde das Schweizer Team ausgeschlossen. Grund ist das Missachten der Covid-19-Vorschriften seitens der Verantwortlichen von SAC Swiss Ski Mountaineering.

Update 5. Mai 2021

Während der vergangenen Wochen hat die Geschäftsführung des SAC-Zentralverbandes zusammen mit den Verantwortlichen von Swiss Ski Mountaineering diverse Gespräche geführt und die Ereignisse vom Weltcupfinale in Madonna di Campiglio aufgearbeitet. Nebst diesen Gesprächen fand mit dem gesamten Nachwuchs- und Elite-Kader sowie dem Betreuerstab, welcher in Madonna die Campiglio im Einsatz stand, ein Debriefing statt. Dabei entschuldigten sich die Team-Verantwortlichen bei den Athletinnen und Athleten für ihr Fehlverhalten.

Dass bei wichtigen Entscheiden jeweils eine weitere Person beigezogen und die Situation zusammen reflektiert wird und mögliche Konsequenzen offen besprochen werden, ist nur eine von zahlreichen Lehren, welche die Team-Verantwortlichen für die Zukunft gezogen haben. Auch ein vermeintlich dringender Zeitfaktor darf eine voreilige Entscheidung nicht provozieren.

Der Vorfall beim Weltcupfinale hat keine personellen Konsequenzen zur Folge. Wie bereits zu Beginn der Saison 2020/21 kommuniziert, war es für Bernhard Hug, Chef Leistungssport Swiss Ski Mountaineering, nach 9 Jahren im Dienste des Skitourenrenn-Sports die letzte Wettkampfsaison in dieser Funktion. Er übergibt nun seinen Posten an den bisherigen Chef Nachwuchs Malik Fatnassi. Bernhard Hug hat bereits Ende des vergangenen Jahres entschieden, ab Sommer 2021 eine neue Herausforderung zu suchen.

 

Update 6. April 2021

Der SAC ist immer noch dabei, die Ereignisse von Madonna di Campiglio aufzuarbeiten. Letzte Woche fanden bereits mehrere interne Meetings statt, um mit der notwendigen Transparenz den Fall zu analysieren und für die Zukunft, die Lehren zu ziehen. Ebenfalls fand ein Debriefing mit dem gesamten Elite- und Nachwuchs-Kader von Swiss Ski Mountaineering sowie dem Betreuerteam, welches in Italien vor Ort war, statt. An dieser Stelle möchten wir auf einen wichtigen Punkt hinweisen, welcher aus der bisherigen Kommunikation nicht klar hervorgegangen ist: Die Schweizer Athletinnen und Athleten hatten bis zum Zeitpunkt der Sanktion des internationalen Skitourenrennverbandes ISMF vom Samstagabend, 27. März keinerlei Kenntnisse über den positiven Test der Physiotherapeutin. Auch über die damit verbundenen Entscheide der Teamverantwortlichen von Swiss Ski Mountaineering waren sie nicht informiert.

 

Meldung 28. März 2021

Eine Physiotherapeutin des Schweizer Betreuerteams wurde Anfang März positiv auf das Coronavirus getestet und begab sich vorschriftsgemäss in Isolation. Vor der Abreise ans Weltcupfinale wurde die Person nach wie vor positiv getestet, erhielt vom Schweizer Verbandsarzt aber nach weiteren Untersuchungen ein Attest, welches bestätigte, dass die Person nicht mehr ansteckend sei. In der Folge reiste die Physiotherapeutin mit dem gesamten Schweizer Team nach Italien, ohne an der Grenze kontrolliert worden zu sein.

Vor Ort beschlossen der internationale Skitourenrenn-Verband ISMF und das lokale Organisationskomitee, dass die Person trotz Attest wegen der behördlichen Covid-Richtlinien wieder zurück in die Schweiz reisen muss und kommunizierten dies gegenüber den Verantwortlichen von Swiss Ski Mountaineering mehrmals klar. Ungeachtet dieser Entscheidung wurde die Physiotherapeutin leider bewusst nicht nach Hause geschickt. Daraufhin wurde das Schweizer Team am Samstagabend, 27. März für das verbleibende Einzelrennen am Sonntag disqualifiziert und die Mannschaft trat am Sonntagmorgen die Rückreise in die Schweiz an.

Für dieses Fehlverhalten übernimmt der Schweizer Alpen-Club SAC die volle Verantwortung und er bedauert diesen Vorfall sehr. Der SAC entschuldigt sich bei seinen Athletinnen und Athleten, beim internationalen Skitourenrenn-Verband ISMF sowie den anderen Nationen, die am Weltcupfinale teilgenommen haben, in aller Form.

Für Auskünfte steht Daniel Marbacher, Geschäftsführer Schweizer Alpen-Club SAC, zur Verfügung: 031 370 18 01.

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