Der 32. Kurs von Moutier für Sicherheit und Rettung im Gebirge
Unterstütze den SAC Jetzt spenden

Der 32. Kurs von Moutier für Sicherheit und Rettung im Gebirge

Skitourenunfälle Zu Jahresbeginn herrschte in weiten Teilen der Schweizer Alpen, im Gegensatz zum Vorjahr, wieder eine ausgesprochene Schneearmut. Ausgenommen davon waren nur die Tessiner Berge und die angrenzenden Gebiete der Alpensüdseite. Die nachfolgenden Schneefälle im Februar führten kurzzeitig zu heiklen Lawinensituationen. In der Folge waren im März die Tourenverhältnisse allgemein günstig. Die eigentliche Ski-hochtourensaison im April und Mai war witterungsmässig eher unter- durchschnittlich, und die Schneequalität wurde während der schönen Tage durch zu hohe Temperaturen beeinträchtigt. Trotz dieser gesamthaft betrachtet eher ungünstigen Voraussetzungen waren nur wenig Skitourenunfälle zu verzeichnen: Mit insgesamt 11 Todesopfern ist dies der tiefste Wert in dieser Statistik seit 1984 ( die Daten vor 1984 sind aufgrund der unterschiedlichen Erfassungskriterien nicht direkt vergleichbar ). Von diesen Toten starben 6 bei Lawinenunfällen, 3 Tourenfahrer kamen bei Spaltenunfällen ums Leben, und 2 Personen starben infolge von Sturzereignissen.

Schlussbemerkungen Vor allem die Häufung von Hochtourenunfällen während der kurzen Sommersaison sorgte für Schlagzeilen. Vielerorts wurde auch bereits von einem « Unfallrekord » gesprochen und geschrieben. Diese Vermutungen werden nun mit dieser Statistik glücklicherweise keinesfalls bestätigt: Berücksichtigt man dazu, dass die Tourenaktivitäten im Berichtsjahr 1996 insgesamt gesehen doch deutlich über dem Schlechtwetterjahr 1995 lagen, kann - wie bereits erwähnt - von einem günstigen Verlauf bei den Bergunfällen gesprochen werden. Sind die Bergsteiger vernünftiger und vorsichtiger geworden, oder ist diese Entwicklung auf die Alpintechnik und die immer effizienter werdende Bergrettung zurückzuführen? Auf einen einfachen Nenner bringen lassen sich solche Fragen nicht. Bei der Auswertung der Ein-satzprotokolle wird deutlich, dass in den Bergen viele Menschen ihr Leben und ihre Gesundheit der Bergrettung zu verdanken haben. Dies ist-der erfreuliche und motivierende Aspekt für alle Einsätze, die ausnahmslos mit hohem Engagement und Sachkenntnis, nicht selten aber auch mit gewissen Gefahren verbunden sind.

Waren es bis vor einigen Jahren rote Raketen, die eine Undefinierte Notlage in einer Wand anzeigten, so erlauben die heutigen Kommunikationsmöglichkeiten ( Funk/Natel ) eine umgehende Alarmierung sowie genaue Angaben zur Notfallsituation. Diese Angaben können für die Risikobeurteilung und für den Entschei-dungsablauf einer Bergrettung wichtig sein. Bei unverletzten Alpinisten und stabiler Wetterlage z.B. kann die Evakuation aus einer Wand erst am anderen morgen früh erfolgen. Bei Tabelle 3: Gelände 1996 Hêfgwêg 19 22 22,. " " .5 Gras/Geröll 11 11 11 Felsen 19 22 22,. " " .5 Schnee/Firn/Eis 31 30 31 Gletscher 5 12 12 Anderes Gelände 3 1* 1 Voralpen 35 38 39 Hochalpen 52 58 59 Jura 1 2 2 * unbekannt ( vermisst ) Tabelle 4: Ursachen Sturz 57 63 64 Spalteneinbruch 3 6 6 Wächtenabbruch 1 4 4 Steinschlag 1 0 0 Eisschlag 0 1 1 Blitzschlag 0 0 0 Lawine 18 15 16 Materialversagen 0 0 0 Blockierung/E rschöp- 4 7 7 fung/Verirren Andere Ursache 6 2* 2 * unbekannt ( vermisst ) medizinischer Dringlichkeit oder beim Fehlen konkreter Angaben werden die Retter aber immer im verantwortbaren Rahmen des Rettungsrisikos den Einsatz sofort durchführen.

Die modernen Kommunikationsmittel wirken sich einerseits für die verunfallten Bergsteiger u.U. lebensrettend aus, und andererseits können sie für die Bergretter auch gefährlich werden. In Einzelfällen nämlich kann die Risikoverantwortung mit den modernen Kommunikationsmitteln vom Alpinisten zur Rettungsorganisation hinüber verlagert werden: so zum Beispiel, wenn qualifizierte, unverletzte Alpinisten als Folge von leichtfertigen Fehleinschätzungen eine mit Risiken verbundene Evakuierung während der Nacht aus einer Nordwand provozieren.

SAC-Arbeitsgruppe Statistik U. Mosimann, B. Durrer, R. Hassler, H. Jacomet, F. Tschirkyc o

Der 32. Kurs von Moutier für Sicherheit und Rettung im Gebirge

Der 32., von der Rettungsstation von Moutier ( Sektion Prévôtoise ) organisierte, Kurs für Sicherheit und Rettung im Gebirge wird am Samstag und Sonntag, 4. und 5. Oktober 1997, stattfinden. Er wird wie immer in drei Kategorien - Bergführer, Sportkletterer, konventioneller Alpinismus - durchgeführt und wendet sich an alle, die eine Bergsportart ausüben. Das Niveau ihrer Fähigkeiten spielt keine Rolle. Der Kurs wird bei jedem Wetter durchgeführt, die Teilnahme steht allen Interessierten offen, seien sie Mitglied des SAC oder auch nicht; Mindestalter: 14 Jahre. Die Gruppe der Bergführer wird von einem Berufsbergführer geleitet, für die andern stehen erfahrene Leiter zur Verfügung.

Der Preis beträgt Fr. 75.für Unterricht, Mahlzeiten und Übernachtung.

Anmeldeschluss: 2O.. " " .September 1997. Anmeldeformulare und weitere Auskünfte sind erhältlich bei Raymond Monnerat, Courtine 48, 2740 Moutier, Tel. P 032/493 35 15, B 032/493 66 55.

Gem. Mtlg. ( üM

»port- und /ettkarnpfklettern

Arrampicata libera di competizione

Escalade librempétition

Feedback