Eduard Imhof: Künstler und Kartograph
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Eduard Imhof: Künstler und Kartograph

Ausstellung ETH Zürich, 28.5.11.7.1997

Im Ausstellungsraum der Graphischen Sammlung der ETH Zürich ( Rämistrasse 101 ) werden vom 28. Mai bis 11. Juli 1997 Werke des in SAC-Kreisen besonders bekannten Künstlers und Kartographen Eduard Imhof ausgestellt. Hier, an der ETHZ, an dem von ihm selber gegründeten Institut für Kartographie, hat Eduard Imhof während nahezu einem halben Jahrhundert Generationen von Ingenieuren in Topographie und Kartographie ausgebildet.

Die Ausstellung konzentriert sich auf drei Themenbereiche:

kartographisches Material ( gezeichnete und gemalte Karten),Arbeiten in Zusammenhang mit der Erstellung des Windgällen-Modells,. " " .Landschaftszeichnungen.

Arbeitsweise und Zielsetzungen Imhofs Mit seinen zahlreichen Kartenwerken, den Schulwandkarten, der Landeskarte der Schweiz, dem Schweizerischen Mittelschulatlas und dem thematischen Atlas der Schweiz, hat Eduard Imhof sich international einen Namen gemacht. Sein Arbeitsstil war dadurch geprägt, dass er stets vom unmittelbaren visuellen Eindruck, der direkten Begegnung mit Bergen und Landschaft, ausging. Er hat deshalb die Berge nicht nur erwandert und vermessen wie den höchsten Berg Chinas, den Minya Konka, er hat sie immer auch mit Zeichenblock und Bleistift festgehalten. Einzelne Berge wie die Grosse Windgälle, den Mürt- Eines der in Cevio ausgestellten Vermessungsinstrumente letzterem handelt es sich um einen der kleinsten Gletscher der Schweiz. Ergänzt wird das Thema durch eine reiche Sammlung von Steinen und Kristallen, darunter Staurolith und Disthen vom Pizzo Forno, die in der ganzen Welt für ihre Schönheit und ihre reinen Formen bekannt sind. Die wichtigsten Tierarten, die in der Region des Campo Tencia - seit 1925 eidgenössisches Jagdbanngebiet - in grosser Zahl vorkommen, werden ebenfalls vorgestellt.

Anhand von alten Vermessungsge-räten, von Fotos und Dokumenten kann man die Entwicklung der Topographie und Kartographie bis hin zur Anwendung der modernsten Compu-tertechnologie verfolgen und die Etappen der Herstellung einer Landeskarte nachvollziehen.

Schliesslich zeugt die Ausstellung von der Gegenwart des Menschen in diesen Bergen. Auch wenn die Hänge des Campo Tencia nicht mehr wie früher von Hirten und Holzfällern begangen werden, so sind die eindrücklichen Spuren, die sie hinterliessen, noch heute zu sehen: ein in den Fels gehauener Weg hoch über einem Fluss, Unterstände unter Felsen, mächtige Plattendächer, Kapellen am Wegrand.

Die Ausstellung ist geöffnet bis Ende Oktober ( Di-Sa 10-12 und 14-18, So 14-18 Uhr ).

Flavio Zappa, Bruno Donati, Cevio TI ( üschenstock und das Bietschhorn hat er zudem in plastische Modelle umgesetzt. Dabei war für ihn wichtig, dass die Berge dem Betrachter auch im Modell gross und monumental gegenüberstehen. Mit der Grossen Windgälle ist ihm das in überwältigender Weise gelungen.

Seine herausragende Leistung war, dass er es verstand, getreue Naturbeobachtung, technisches Wissen und künstlerisches Empfinden in den Landkarten wie in den Bergmodellen miteinander zu verbinden. Imhof war davon überzeugt und war selber das beste Beispiel dafür, dass nur der, welcher « das Auge und die Erfahrung des Landschaftsmalers besitze, die Landschaft auch in der Karte optimal treu, optimal lesbar, optimal gut darstelle ». Dennoch wollte er mit seinen Kartenwerken keine Kunstwerke schaffen, sondern die künstlerische Anschauung mit der des Kartographen verbinden. Seine Kunst bestand darin, dass er bei aller notwendigen Detailfülle einen einfachen und klaren Ausdruck fand. Die Ausstellung in der Graphischen Sammlung an der ETHZ belegt dies in anschaulicher Weise.

Allgemeine Angaben Eröffnung: Di, 27. Mai 1997, 18 Uhr Öffnungsdauer und -Zeiten: 28.5.11.7.1997, Mo/Di/Do/Fr 10-17 Uhr, Mi 10-20 Uhr, Eintritt ( inkl. Eröffnung ) frei Führungen:

2./9./16./23./3O.6./7.7.1997 jeweils 12.30 Uhr Auskünfte: Tel. 01/632 40 46, Fax 01/632 11 68 Gem. Mtlg. ETHZc m a Meisterwerk der Reliefkunst: Die Grosse Windgälle / Relief im Massstab 1:2000, 1938 erstellt von Eduard Imhof ( 1895-1986 )

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