Jung am Berg
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Jung am Berg

Vergangenes Jahr rief der Schweizer Alpen-Club SAC das Pilotprojekt Leistungsbergsteigen für Jugendliche ins Leben. Nun steht fest, welche zehn Nachwuchstalente gemeinsam eine Expedition durchführen werden.

Seit letztem Jahr läuft das Jugendprojekt Leistungsbergsteigen des Schweizer Alpen-Club SAC. In dessen Rahmen werden Jugendliche im Bereich des klassischen Alpinismus gefördert und ausgebildet, mit dem Ziel eine Expedition durchzuführen. Leadguides des Projekts sind die Bergführer und Extrembergsteiger Denis Burdet und Roger Schäli. Diesen Sommer haben die Verantwortlichen das definitive Expeditionsteam zusammengestellt. Sie haben dabei von ursprünglich 28 Interessierten im Alter zwischen 16 und 21 Jahren deren zehn für das Team selektioniert. Wichtig waren dabei einerseits die bereits vorhandenen Fähigkeiten, anderseits deren Entwicklungs potenzial. Nur eine Frau im Team Sieben Kantone sind im Kader vertreten, wobei vier der Teilnehmenden aus der französischsprachigen Schweiz stammen. Weniger ausgewogen ist das Geschlechterverhältnis. Mit Christelle Marceau ist gerade mal eine Frau im Team vertreten, zwei waren zur Prüfung angetreten. Über eine Frauenquote hätten die Verantwortlichen im Vorfeld des Projekts « zwar diskutiert, diese aber verworfen », sagt Bruno Hasler, Fachleiter Ausbildung des SAC. « Es ist zu schwierig, Touren an der Leistungsgrenze zu unternehmen, wenn sich das Leistungsniveau der Teilnehmer zu stark unterscheidet », begründet er den Entscheid. Auch ihm sei die Frauenförderung ein Anliegen. Noch sei der SAC im Bereich Leistungsbergsteigen aber nicht so weit wie etwa der DAV, der zusätzlich zum Männerkader ein Frauenkader führt. Alpinismus fördern Ziel des Pilotprojekts ist die Förderung des klassischen Alpinismus. « Wir wollen Jugendliche für das Hochgebirge begeistern und ihnen den Einstieg in die internationale Bergsteigerei erleichtern », sagt Bruno Hasler. Ausserdem erhoffen sich die Projektleiter einen Multiplikator-Effekt, indem die Teilnehmenden innerhalb der JO zu Vorbildern für Gleichaltrige und jüngere Mitglieder werden. Dass es riskant sei, Junge im Bereich des Leistungsbergsteigens zu fördern – dieses Argument lässt der Fachleiter Ausbildung nicht gelten. Er räumt zwar ein, ein « Nullrisiko » gebe es im Hochgebirge nie, ist aber überzeugt: « sicheres Bergsteigen ist möglich ». Gerade durch eine solide Ausbildung der Jugendlichen werde dafür gesorgt, dass sie am Berg sicherer unterwegs sind. « Denn, ob mit oder ohne Ausbildung », gibt Bruno Hasler zu bedenken, « diese ambitionierten Jugendlichen werden so oder so auf Touren gehen. » In den kommenden Monaten werden sich die Teilnehmenden auf die gemeinsame Expedition vorbereiten. Dazu gehört nicht nur ein gezieltes Training, sondern auch die Finanzierung. Wohin die Expedition führen wird, ist derzeit noch unklar. « Höchst wahrscheinlich werden sie eine hohe Wand als Ziel festlegen », sagt Denis Burdet, « beispielsweise in Alaska, Patagonien oder auch in den Alpen. »

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