Klettersteig Mürren | Klettersteige | Schweizer Alpen-Club SAC
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Klettersteig Mürren Mürrenbachfall 1450 m

  • Schwierigkeit
    K3
  • Aufstieg
    2:45 h, 60 Hm
  • Bergerfahrung
    1 / 4
  • Kraft
    2 / 4
  • Ausdauer
    1 / 4
  • Psyche
    3 / 4

Am Anfang war das Wort: «Der dick beschäumte Fluss dringt durch der Felsen Ritzen / Und schiesst mit gäher Kraft weiter über ihren Wall.» Albrecht von Hallers Beschreibung des 287 Meter hohen Staubbachfalls im Lauterbrunnental in seinem 1732 publizierten Lehrgedicht «Die Alpen» steht am Beginn: demjenigen der Alpenbegeisterung im Allgemeinen und des Tourismus im Berner Oberland im Besonderen. In seinen 490 Versen preist der Berner Universalgelehrte die wilde Schönheit der Berge und die schöne Freiheit seiner Bewohner. Dank der Werbung von Dichtern und Malern, Reiseschriftstellern und Reiseorganisationen wurde das klassisch U-förmige, von Gletschern ausgehobelte Tal, in das sich 72 Wasserfälle ergiessen, zur Traumurlaubsdestination zivilisationsmüder Städter. Seit 2006 ist es um eine Attraktion reicher: um einen Klettersteig, der am oberen, allerdings oft waldigen Rand einer dieser senkrechten Wälle verläuft und den Mürrenbach mit einer Dreiseilbrücke oder gar einer Tyrolienne quert. Der ultimative Klettersteig im Lauterbrunnental verliefe natürlich von unten vertikal nach oben …

Routenbeschreibung

Zustieg
Braune Wegweier. Führt kurz durch einen Stollen unter den Tennisplätzen.
Klettersteig Mürren
Durch den unbeleuchteten (und nicht signalisierten) Stollen hindurch auf die Südseite der Tennisplätze (Übersichtstafel), dann der Ostseite der Tennisplatz-Mauer entlang. Ab dort Abstieg und Quergänge im gestuften Gelände der Mürrenfluh, wobei sich Strecken auf Fels mit solchen auf Erde abwechseln. Die Ausgesetztheit nimmt zu, und schon bald ist die erste Schlüsselstelle erreicht: die Passage rund 600 Meter senkrecht über dem Lauterbrunnental mit Seilbahnstation und Parkplatz – da sind wirklich nur die Eisenbügel und sehr viel Luft unter den Sohlen. Und weiter geht es, mal im Kalk und mal im Wald, die Mürrenfluh entlang. Eine kurze, senkrechte Leiter sorgt für Abwechslung, ebenso die eher wacklige Dreiseilbrücke über den Mürrenbach. Ihn überquert auch die 60 Meter lange Tyrolienne, die aber nur in Begleitung von Bergführern gemacht werden kann (Schild "geschlossen", bei der Verzweigung deshalb rechten Ast wählen). Vor und nach dem Sinterbach folgen mehrere Passagen mit Leitern, wobei diese teilweise senkrecht sind; die Ausgesetztheit ist allerdings klein. Eine kurze Dreiseilbrücke über einen Graben sorgt für eine weitere Abwechslung. Auf ca. 1300 Metern hat man den tiefsten Punkt des Klettersteigs erreicht. Und schon bald kommt das Finale: die 80 Meter lange Hängebrücke, die sehr wacklig ist und kein durchgehendes Seil aufweist, an dem man sich richtig halten kann. Das Sicherungsseil, in das man sich einklinkt, ist ja beweglich und nur an jeder vierten Aufhängevorrichtung fixiert; immerhin kann man sich in der Mitte der Brücke am Tragseil festhalten … Allerdings lässt sich die Hängebrücke auch vermeiden, indem man gegen das Strässchen zwischen Mürren und Gimmelwald aussteigt. Nach der Hängebrücke ist der Klettersteig Mürren zu Ende, es fehlt nur noch der kurze Aufstieg zur Übersichtstafel mit Routenbuch und zur Seilbahnstation Gimmelwald (1363 m, 3 Std.).
Weiterweg zur Seilbahn Gimmelwald
Kurz und nicht zu verfehlen.

Zusatzinformationen

Charakter

Gut abgesicherter, mehrheitlich abwärts verlaufender, 2,2 Kilometer langer Klettersteig entlang der gestuften Oberkante der Mürrenfluh, vom autofreien Dorf Mürren hinunter nach Gimmelwald. Ziemlich inhomogen mit (zu) viel erdigen, ja rutschigen Passagen und plötzlich ziemlich schwierigen Schlüsselstellen wie dem wirklich luftigen Quergang hoch über dem Lauterbrunnental und vor allem dem Gang über die sehr wacklige Hängebrücke ganz am Ende (ist zum Glück vermeidbar). Sonne am Vormittag; im Herbst allerdings nicht zu früh einsteigen, weil sie erst hinter den hohen Bergen hervorkommen muss. Offen von Mitte Juni bis Ende Oktober.

Zeit

Gesamtzeit 3 Std.

Zustieg ¼ Std.,

Klettersteig 2¾ Std

Signalisation

Braune Hinweistafel ab Dorfmitte.

Abstieg

Der ganze Klettersteig ist im Prinzip ein Abstieg (-340 Höhenmeter.)

Der Ausstieg ist wenige Schritte entfernt von der Luftseilbahn Gimmelwald: Bequemer Abstieg mit der Luftseilbahn.

Autor / Autorin

Daniel Anker

Daniel Anker ist ein Berner Autor und Fotograf. Der Historiker hat ungefähr 40 Skitouren-, Wander-, Klettersteig- und Radführer sowie Bergmonografien über grosse Gipfel der Schweiz verfasst.

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