Bergsteigerdörfer | Schweizer Alpen-Club SAC
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Bergsteigerdörfer Erlebe die Bergwelt in unberührter Natur

Das Label «Bergsteigerdörfer» ist eine Initiative der Alpenvereine und zeichnet kleine, ruhige Orte aus, die sich dem naturnahen Tourismus verschrieben haben. Charakteristisch sind ihre Ursprünglichkeit, die qualitativ hochwertige Natur- und Kulturlandschaft und die vielseitigen Bergsportmöglichkeiten. Seit 2021 ist auch die Schweiz mit zwei Bergsteigerdörfern im Kanton Graubünden Teil dieses internationalen Netzwerkes.

  • Anregung ohne Hektik
  • Belebtheit ohne Lärm
  • Nähe ohne Respektlosigkeit
  • Genuss auf hohem Niveau
  • Bewegung aus eigener Kraft 

So lauten die Leitmotive der Initiative «Bergsteigerdörfer». 2008 wurde das Label vom Österreichischen Alpenverein (ÖAV) ins Leben gerufen. Inzwischen zählt das Netzwerk 36 Orte und Regionen in Österreich, Deutschland, Italien, Slowenien und der Schweiz. Die Auswahl der Dörfer geschieht nicht zufällig, sondern folgt strengen Aufnahmekriterien. So sind die Dörfer beispielsweise geprägt von einem alpinen Charakter, zählen nicht mehr als 2'500 Einwohner und haben ein intaktes Orts- und Landschaftsbild ohne grosse Wintersportanlagen. Eine langjährige Tradition im naturnahen Bergsport zeichnet die Orte ebenfalls aus. 

Die Idee der Bergsteigerdörfer kurz erklärt. © Österreichische Bergsteigerdörfer

Alpenkonvention in die Tat umsetzen

Der sorgsame Umgang mit der Gebirgswelt, aber auch die Stärkung der regionalen Wertschöpfung stehen bei der Initiative im Zentrum. Bergsteigerdorf zu werden ist somit auch ein Bekenntnis, dem Leben im Dorf, der Kultur und der Natur auch weiterhin Sorge zu tragen. Zentral ist die Unterstützung durch die Dorfbevölkerung und die lokale Wirtschaft. Dank der ihr zugrunde liegenden Werte ist die Initiative auch ein anerkanntes Umsetzungsprojekt der Alpenkonvention. Diese sieht den umfassenden Schutz und die nachhaltige Entwicklung der Alpen vor.

Im Einklang mit der Natur in die Berge

Die nachhaltige Entwicklung und der Erhalt der Bergwelt sind auch zentrale Anliegen des SAC. Dass er sich für die Ausweitung des Netzwerkes in der Schweiz einsetzt, eine logische Folge. Aus diesem Grund hat er ein Partnerschaftsabkommen mit dem ÖAV unterzeichnet und verpflichtet sich damit, für die Evaluation bestehender und die Auswahl neuer Bergsteigerdörfer die vorgegebenen Kriterien zu beachten. Gleichzeitig nimmt der SAC Einsitz in der internationalen Steuerungsgruppe, die die Initiative strategisch weiterentwickelt und über die Aufnahme neuer Kandidaten befindet. Ausserdem übernimmt der SAC das Patronat für die Schweizer Bergsteigerdörfer.

Pilotprojekt im Kanton Graubünden

2021 fiel der Startschuss zu einem dreijährigen Pilotprojekt im Kanton Graubünden. St. Antönien und die gemeinsam auftretenden Unterengadiner Dörfer Lavin, Guarda und Ardez wurden als erste Schweizer Bergsteigerdörfer mit dem Label ausgezeichnet. Das Pilotprojekt unterstützt Akteure vor Ort bei der Umsetzung von Projektideen im Bereich Bergsport sowie natur- und kulturnahem Tourismus. Dafür arbeiten sie eng mit den Bergsteigerdörfer-Partnern zusammen, zu denen auch die SAC-Hütten in den Dörfern gehören. Im internationalen Netzwerk werden regelmässig Erfahrungen ausgetauscht und gemeinsam neue Ideen gesponnen für die oft ähnlichen, täglichen Herausforderungen im Berggebiet. Mit den gemachten Erfahrungen werden die Rahmenbedingungen für eine schweizweite Ausdehnung ab 2023 erarbeitet.

Initiant und Projektleiter ist das Produktmanagement Bergsport Prättigau, welches eng mit dem SAC und der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zusammenarbeitet. Finanziert wird die Pilotphase hauptsächlich durch den Bund (Innotour) sowie das Amt für Wirtschaft und Tourismus des Kantons Graubünden.

Ursprüngliche Bergorte zum Genießen und Verweilen

Die in der Initiative Berg­steiger­dörfer vereinten Ort­schaften sind Alpinismus­pioniere in ihren Regionen. Deshalb haben die Berge und das Berg­steigen im kulturellen Selbst­verständnis der Ein­heimischen und Gäste einen hohen Wert. Hier ist das Bewusst­sein über den not­­wendigen Ein­klang zwischen Natur und Mensch noch lebendig und man respektiert natür­liche Grenzen.

Die Schweizer Bergsteigerdörfer

St. Antönien

Die kleine Walsersiedlung liegt in der Gemeinde Luzein in einem Seitental im Prättigau. Die eindrückliche Landschaft wurde von grösseren technischen Bauten bewahrt. Das Dorf unterhalb der bekannten Sulzfluh im Rätikon betreibt einen naturnahen Bergtourismus und ist ebenso ein Skitourenparadies wie beliebt für seine schönen Kletter- und Wandertouren. Als Ausgangspunkt ist die Carschinahütte SAC bestens gelegen.

Lavin, Guarda & Ardez

Dieses Bergsteigerdorf besteht aus den drei benachbarten Dörfern Lavin, Guarda und Ardez. Alle Ortsbilder sind denkmalgeschützt und begeistern durch die traditionelle Engadiner Architektur. Landschaftliches Highlight ist die Seenplatte von Macun im Schweizer Nationalpark. Als Ausgangspunkte für Wanderungen, Skitouren und Hochtouren dienen die Chamonna Tuoi CAS, die Chamonna dal Linard CAS und die Chamonna Cler.

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