Boulder-Finale ohne Schweizerinnen | Schweizer Alpen-Club SAC
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IFSC Climbing World Championships – Hachioji 2019 © Foto: SAC / davidschweizer.ch

Boulder-Finale ohne Schweizerinnen Sportkletter-WM 2019

Mit Petra Klingler, Anne-Sophie Koller und Sofya Yokoyama standen an der Sportkletter-Weltmeisterschaft in Hachioji (JPN) gleich drei Schweizerinnen im heutigen Boulder-Halbfinale. Als Zehnte verpasste Klingler den Einzug ins Finale der besten 6 nur knapp. Für die ehemalige Boulder-Weltmeisterin eine riesen Enttäuschung.

Vier äusserst schwierige Boulder warteten in der Esforta Arena von Hachioji auf die 20 Halbfinalistinnen. Neben Petra Klingler (Bonstetten ZH) gelang gestern etwas überraschend auch Anne-Sophie Koller (Biel BE) und Sofya Yokoyama (Rolle VD) die Halbfinalqualifikation.

Premiere für Koller und Yokoyama

Anne-Sophie Koller, die heute zu ihrem ersten WM-Halbfinale im Bouldern antrat, kam als erste Schweizerin auf die Bühne und es zeigte sich rasch, dass die Routenbauer sehr anspruchsvolle Probleme geschraubt hatten.

Anne-Sophie Koller
«
Leider bin ich gar nicht gross zum Klettern gekommen. Die Boulder waren extrem schwierig und die Tops lagen für mich entsprechend weit entfernt.
Anne-Sophie Koller

«Mich freut es aber, dass ich beim zweiten Boulder die Zone auf Anhieb schaffte und bin mit dem 15. Schlussrang zufrieden.»
Auch Sofya Yokoyama, die vor den Augen ihres japanischen Grossvaters ihr erstes Boulder-Halbfinale an einer WM bestritt, biss sich an den Problemen die Zähne aus. Am Schluss reichte es für eine Zone in zwei Versuchen und den 17. Schlussrang. «Diese Runde war eine grosse Herausforderung. Doch es hat grossen Spass gemacht. Von meiner ersten Halbfinal-Teilnahme nehme ich sehr viele Erfahrungen mit», resümierte die Waadtländerin.

«Es ist niederschmetternd»

Als drittletzte Athletin startete Petra Klingler. Beim ersten Boulder hatte sie die linke Hand bereits am Topgriff, konnte diesen aber nicht richtig greifen und rutschte weg. In den verbleibenden Minuten wollte das Top nicht mehr gelingen. Bei den nächsten beiden Problemen schaffte sie die Zonen relativ schnell, doch auch hier blieben die Tops aus. Aufgrund des schwierigen Routenbaus und der ausbleibenden Tops bei der Konkurrenz hätte eine weitere Zone beim vierten und letzten Boulder gereicht, um ins Finale einzuziehen.

Lautstark angefeuert vom gesamten Schweizer Team und den Zuschauern kämpfte sich Klingler durch die kräftezehrenden Griffe. Doch die Zeit lief ab, der Zonengriff blieb unerreicht und der Traum von der Finalteilnahme löste sich in Luft auf. Für die 27-Jährige eine riesen Enttäuschung. «Ich bin nicht optimal in den Wettkampf gestartet. Das Top beim ersten Boulder verpasse ich knapp und auch die Platte beim zweiten Problem hätte ich lösen müssen. Obwohl es mental immer schwieriger wurde, versuchte ich zuversichtlich zu bleiben. Denn ich sah, dass auch Akiyo Noguchi zu kämpfen hatte», meinte Klingler nach dem Wettkampf.

Petra Klingler
«
Es ist niederschmetternd, dass mein Traum geplatzt ist. Ich weiss, dass ich zu den besten Kletterinnen zähle. Doch jetzt gilt es nach vorne zu schauen, denn mein nächster Einsatz steht bereits morgen an.
Petra Klingler
Boulder-Weltmeisterin 2016

Für Petra Klingler, Sascha Lehmann (Burgdorf BE), Anne-Sophie Koller, Sofya Yokoyama und Andrea Kümin (Winkel ZH) geht es am Mittwoch, 14. August mit der Lead-Qualifikation weiter.

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